Februar 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 02 / 18  EDITORIAL 3 Unsere Handelskammer gilt als weltweit gut vernetzt. Das findet täglich Ausdruck in unserer Arbeit, an vielen Stellen. Ob wir Ihnen bei den AHK-Sprechtagen Geschäftschancen in ande- ren Märkten aufzeigen, in China neue Partnerschaften begrün- den, beispielgebende Projekte zur Integration von Flüchtlingen realisieren, mit dem britischen Botschafter über den Brexit spre- chen oder beim Hamburg Copenhagen Business Forum den in- tensiven Austausch mit der dänischen Wirtschaft fördern: Inter- nationalität steckt in den Genen unserer Stadt – und in den Genen unserer Handelskammer. Sie ist ein Erfolgsfaktor für un- sere Unternehmen, sie ist ein Grund für Hamburgs Wohlstand. ImMarketing-Deutsch würde man sagen: Unsere Internationali- tät ist ein Unique Selling Point, ein USP. Aber wie international ist Hamburg wirklich? Während wir uns über boomende Branchen und rekordver- dächtige Steuereinnahmen freuen, dürfen wir nicht übersehen: Nur 9 Prozent der in Hamburg Beschäftigten kommen aus dem Ausland, halb so viele wie in München. Nur knapp 13 Prozent unserer Studierenden haben einen ausländischen Pass, in Mün- chen sind es 20 Prozent, in Frankfurt und Berlin ist der Anteil noch höher. Daran müssen wir arbeiten. Ich selbst wäre zum Beispiel nie Hamburger geworden ohne Dänemark. Als der skandinavische Ingenieurs- und Beratungskonzern Ramboll vor fast 20 Jahren in Richtung Zentraleuropa expandierte, war Hamburg der natürli- che Ort für das erste Büro und den Hauptsitz in Deutschland, und ich wurde Teil des Führungsteams.   Heute wäre die Diskussion bei den Kollegen in Kopenhagen aber vielleicht: Hamburg oder Berlin. Wir haben allen Grund, die Hamburger Weltoffenheit mit hoher Dynamik weiter zu ent- wickeln. Sie bedeutet Offenheit für Innovation, Transfer von Know-how, Einbindung in globale Märkte. Internationalität bringt harten ökonomischen Nutzen. Des- halb müssen wir Hamburg zu einem starken Magneten für inter- nationale Unternehmer machen, für Studierende, für Fach- und Führungskräfte. Unsere Stadt mit ihrer hohen Lebensqualität bietet dafür alle Chancen, es gibt jedoch noch viele Hürden. Wir werden uns dafür einsetzen, dass es leichter wird, in Hamburg anzukommen, mit und ohne Familie. Eine Blue Card zu bekom- men, einen gültigen Führerschein, einen qualifizierten Arbeits- platz für den Lebenspartner.   Zugleich unterstützen wir Sie als Mitglied bei Ihrem interna- tionalen Engagement; das vorliegende Heft der „Hamburger Wirtschaft“ hält dafür viele Beispiele bereit. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre – und gute Geschäfte mit Menschen aus aller Welt. Ein starker Magnet „Weltoffenheit ist ein Erfolgsfaktor für unsere Unternehmen. Den müssen wir mit hoher Dynamik weiter entwickeln.“ Ihr Tobias Bergmann Die HW gibt es auch als App für Tablet-PCs und Smartphones. Die Onlineausgabe finden Sie unter www.hamburger-wirtschaft.de , das Internetangebot der Handelskammer unter www.hk24.de . Wenn Sie mehr als ein Exemplar der gedruckten HW erhal- ten und das ändern möchten, schreiben Sie bitte einfach eine E-Mail an redaktion@hamburger-wirtschaft.de TOBIAS BERGMANN Präses der Handelskammer Hamburg ILLUSTRATION: FILIP FRÖHLICH

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