März 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 03 / 18  IM FOKUS 64 SMART CITY ILLUSTRATION: ANTON HALLMANN  /SEPIA F ür „Karoline“ kann sich bei Vatten- fall jeder erwärmen. ImSommer legt die innovative Power-to-Heat-Anlage im Karolinenviertel los – daher auch der Name. „Sie funktioniert wie einDurchlauf- erhitzer“, sagt Projektleiter Bernd Gross. Gibt es kurzfristig ein Überangebot an Windstrom nutzt Karoline dieses, um Wasser zu erwärmen, das dann in das Fernwärmenetz eingespeist wird. Vorteil: Es kommen vermehrt regenerative Ener- gien zumEinsatz, was die CO 2 -Emissionen verringert. Auch andere Unternehmen beschäfti- gen sich intensiv mit dem Energiesystem der Zukunft. Die Herausforderungen sind komplex. Im Kern geht es darum, den aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom in das Gesamtsystem zu integrieren. Dazu ist es auch erforderlich, Erzeugung und Verbrauch besser aufeinander abzustim- men. Denn insbesondere die Windenergie steht eben nicht immer gleichmäßig zur Verfügung. Deshalb haben sich 2016 rund Wo der Wind weht Mit zahlreichen neuen Projekten wird Hamburg in Sachen erneuerbare Energien zur Modellregion. Dabei spielt auch die Handelskammer eine wichtige Rolle. wandte Wissenschaften (HAW) gehört. Er leitet dort noch ein weiteres Projekt zur Umsetzung der Energiewende: X-Energy, das Innovationszentrum für Windenergie, Systemintegration und Speicher. „Wir stre- ben die vollständige Integration von Windenergieanlagen in die Netze an“, sagt Beba. Einer der Schwerpunkte ist die Ent- wicklung effizienter Energiespeicher: „So können langfristige Stromüberschüsse sinnvoll aufgenommen werden.“ Eine unterstützende Rolle im ge- samten Prozess von NEW 4.0 spielt die Handelskammer Hamburg. Sie ist als as- soziierter Partner in der Arbeitsgruppe „Ver wertung und Akzeptanz“ dabei. „Unser Part sind Netzwerkarbeit und Verbreitung der Ergebnisse, vor allem in der Hambur- ger Wirtschaft“, erklärt Tobias Knahl, Lei- ter der Handelskammer-Abteilung Indus- trie, Energie, Umwelt. Denn von den Fortschritten sollen die Hamburger Unter- nehmen erfahren. Schließlich sind sie alle auf eine langfristig planbare, umweltscho- nende und bezahlbare Energieversorgung angewiesen. Die Handelskammer trägt dazu bei, dass erneuerbare Energien gut ankommen. „Es ist ein einzigartiges Pro- jekt, für das wir schon häufiger Veranstal- tungen in unseren Räumen ausgerichtet haben“, sagt Knahl. Gute Vorzeichen also, dass der Norden zu einer Blaupause für die Energiewende inganzDeutschlandwird. Clemens Gerlach redaktion@hamburger-wirtschaft.de Telefon 36138-396 60 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu einer Innovationsallianz zu- sammengeschlossen. Gemeinsam arbei- ten sie am Verbundprojekt Norddeutsche Energiewende (NEW 4.0), das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird. Das Ziel: bis 2035 eine zu 100 Prozent regenerative Stromver- sorgung vonHamburg und Schleswig-Hol- stein. NEW 4.0-Projektkoordinator Prof. Dr. Werner Beba zieht eine positive Zwischen- bilanz: „Wir sind auf einem guten Weg zu unserem Ziel, die Machbarkeit der Ener- giewende umfassend zu demonstrieren.“ Hamburg als großer Verbrauchsschwer- punkt und Schleswig-Holstein als Produ- zent regenerativen Stroms ergänzen sich hervorragend. Rund 4,5 Millionen Men- schen leben in der, so Beba, „für das För- derprogrammoptimalenModellregion“. Beba ist Leiter des Competence Cen- ters Erneuerbare Energien & Energieeffizi- enz (CC4E), das zur Hochschule für Ange- Wie bewerten Hamburger Unternehmen die Energiewende? Die Ergebnisse unse- res jährlichen Energiewendebarometers finden Sie unter folgender Webseite: www.hk24.de/energiewendebarometer Ergebnisse Wollen Sie mehr über das Projekt NEW 4.0 erfahren? Der monatliche Newsletter hält Sie mit Neuigkeiten von den 60 Part- nern, Entwicklungen aus den Projekten, Veranstaltungen und Branchennews auf dem Laufenden. Melden Sie sich an unter www.bit.ly/newsletter40 Newsletter

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