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Im April hat das Plenum mit deutlich mehr als der erforder­

lichen Dreiviertelmehrheit vier neue Wahlgruppen für die Han­

delskammer-Wahl 2017 geschaffen: die Finanzvermittlung und

-beratung, die Energiewirtschaft, die Gesundheitswirtschaft so­

wie die Existenzgründer. Damit folgten die Unternehmer dem

Vorschlag der Wahlkommission, in der je ein Plenarmitglied

aus den bisherigen Wahlgruppen vertreten war.

Die neuen Gruppen sind in den letzten Jahren besonders

gewachsen – und wie immer lautet vor einer Handelskammer-

Wahl die Frage: Wie schaffen wir es, entsprechend den Vorga­

ben des Gesetzgebers, die Wirtschaftsstruktur „spiegelbildlich“

im neuen Plenum abzubilden? Das ist übrigens kein neuer oder

ungewöhnlicher Vorgang, sondern geschieht vor jeder Wahl.

Es ist kein Geheimnis, dass über die neuen Regelungen zum

Wahlrecht dennoch heiß diskutiert worden ist – teils sogar in

der Presse. Dazu nur Folgendes: Dass bei einem demokratischen

Entscheidungsprozess unterschiedliche Meinungen aufeinan­

dertreffen, ist überhaupt kein Problem, sondern so gedacht –

entscheidend ist, dass die verschiedenen Interessen auf Basis

eines tragfähigen Kompromisses zusammenkommen.

Das hat hier im Ergebnis funktioniert. Es freut mich und

gibt mir viel Zuversicht für die weitere Zusammenarbeit im Ple­

num. Denn das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Plenum

vergrößert die Zahl der urgewählten Plenarmitglieder von 54

auf 58 und reduziert die maximal zulässigen Kooptationen von

zwölf auf acht. Damit stärken wir die Urwahl und entsprechen

auch den jüngsten Vorgaben des Bundesverwaltungsgericht, das

die Zulässigkeit der Kooptation ausdrücklich bestätigt hat.

Das Plenum hat es zugleich einfacher gemacht, bei der

Wahl zu kandidieren. Interessierte brauchen künftig nur noch

15 statt 25 Unterstützer. Ferner werden Ausbildungsleistung

und Gewerbeertrag bei der Sitzverteilung aufgewertet. Im Ge­

genzug und besonders bedeutend: Erstmals garantieren wir der

großen Gruppe der Existenzgründer sichere Plätze im Plenum.

Das ist richtig so, denn die Gründer sind für die Dynamik der

Wirtschaft wichtig und stehen für eine zahlenmäßig bedeu­

tende Gruppe innerhalb der Handelskammer-Mitgliedschaft.

Damit reichen Wahlkommission und Plenum nicht nur den

betroffenen Mitgliedern die Hand, sondern auch den Plenar-

mitgliedern der „W-Gruppe“, die eine Einbindung kleiner und

junger Unternehmen immer gefordert haben. Ich fände es fair,

wenn alle Beteiligten das als starke Basis für eine konstruktive,

wertschätzende Zusammenarbeit annehmen würden.

Präses Fritz Horst Melsheimer

Starke Basis für die Wahl

Die HW gibt es auch als App für Tablet-PCs

und Smartphones. Die Onlineausgabe finden

Sie unter

www.hamburger-wirtschaft.de

,

das Internetangebot der Handelskammer

unter

www.hk24.de

„Dass bei einem demokra­

tischen Entscheidungs­

prozess unterschiedliche

Meinungen aufeinander­

treffen, ist kein Problem,

sondern so gedacht“

FRITZ HORST MELSHEIMER

Präses der Handelskammer Hamburg

FOTO: CHRISTIAN STELLING

HAMBURGER WIRTSCHAFT 05 / 16 

EDITORIAL

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