Mai 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 05 / 18  MÄRKTE 30 FOTO: WWW.MEDIASERVER.HAMBURG.DE/ANDREAS VALLBRACHT A n der Entwicklung des Hamburger Außenhandels lassen sich die politischen Umwälzungen und die damit verbun- dene wirtschaftliche Verunsicherung des Jahres 2017 ab- lesen: Das Gesamtvolumen der Hamburger Im- und Exporte sank um 4,37 Prozent auf 117,18 Milliarden Euro unter das Ergebnis von 2016. Dennoch sehen die 61 Hamburger Unternehmen, die an der bundesweiten Umfrage des DIHK „Going International 2018“ teilgenommen haben, verhalten positiv in die Zukunft. Für die Eurozone rechnen 28 Prozent der antwortenden Un- ternehmen mit einer Besserung der Geschäftsperspektiven in den kommenden zwölf Monaten, 65 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Situation aus. Ähnlich positiv schätzen die Befragten die Aussichten für die sonstige EU ein, inklusive Nor- wegen und Schweiz. Hier erwarten 58 Prozent keine Änderun- gen ihrer Geschäfte, 14 Prozent gehen sogar von einer Verbesse- rung aus. Ebenso stabil sehen die Hamburger Unternehmen die Ent- wicklungen in Südostasien und China. Zwei Drittel der antworten- den Firmen sagen eine bessere (24,4 Prozent) oder stabile Lage (42,2 Prozent) in der Region Asien-Pazifik voraus. Die Perspekti- ven für China werden positiver bewertet als imVorjahr: Während 2017 noch 13 Prozent der antwortenden Firmen von einer Verbes- serung der Geschäfte im Land ausgingen, ist dieser Wert in der aktuellen Umfrage auf 26 Prozent gestiegen. Weitere 26 Prozent gehen für die Volksrepublik von einer gleichbleibenden Entwick- lung aus, nur acht Prozent befürchten eine Verschlechterung. Lediglich acht Prozent der antwortenden Hamburger Unter- nehmen prognostizieren eine Verbesserung der Geschäftssitua- tion in der Türkei in 2018. 27 Prozent erwarten weitere Ver- schlechterungen, 14 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Situation aus. 35 Prozent der antwortenden Firmen rechnen mit einer Verbesserung der Geschäfte mit den USA im Jahr 2018, 26 Prozent sehen zumindest keine Veränderungen. Demgegenüber befürchtet aber mehr als ein Drittel der Firmen eine Verschlech- terung ihrer Geschäfte in und mit den Vereinigten Staaten. Die Tendenz zu einer deutlich pessimistischeren Einstellung als im Vorjahr lässt sich für Hamburg bei den Handelshemmnis- sen erkennen. Hatten im Jahr 2016 nur 27 Prozent der Unterneh- men eine Zunahme von Handelshemmnissen feststellen kön- nen, waren es im vergangenen Jahr schon 41 Prozent. Hier standen auf den ersten drei Plätzen lokale Zertifizierungsanfor- derungen (52 Prozent), verstärkte Sicherheitsanforderungen (48 Prozent) und höhere Zölle (20 Prozent). Dies sei besonders in China (29 Prozent), den USA (25 Prozent) und der MENA-Region (20 Prozent) der Fall gewesen. Während 2016 noch die Eurozone als die Region mit der größten Zunahme an Handelshemmnis- sen genannt wurde, liegt sie dieses Jahr auf Platz 5 hinter Russ- land. Timm Rohweder timm.rohweder@hk24.de Telefon 36138-292 Eine stabile Eurozone, Zurückhaltung in Sachen Türkei und UK und eine Zunahme von Handelshemmnissen: Dies sind laut der DIHK-Studie „Going International“ die Erwartungen und Perspektiven der Hamburger Unternehmen für das laufende Jahr. Verhalten positiv

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