Juli 2018

FOTOS: ISTOCK.COM/GREYFEBRURARY, THIES RÄTZKE/HHLA, PICRURE ALLIANCE (2)/CHRISTIAN CHA/DPA, HPA 3D-TECHNIK Im Hafen der Zukunft werden Lotsen per Datenbril- le das 3D-Abbild eines Schiffs und zugleich den Elbgrund bei der Hafeneinfahrt vor Augen haben LIEFERKETTE Die maritime Lieferkette wird verstärkt digitali- siert: Der Hamburger Hafen als „smartPORT“ hat ein intermodales PortTraffic Center, das Schiffs-, Bahn- und Straßenverkehr miteinander vernetzt. Die Verkehrsströme können per Port Monitor auf Mobilgeräten in Echtzeit verfolgt werden HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 18  TITEL 18 Und davon m chte der Hafen m g- lichst schnell m glichst viele realisieren. Die SmartPort-Strategie vonHamburg Port Authority (HPA), der Next Logistics Accele- rator (NLA) oder der Digital Hub Logistics, die Innovationsinitiative f r die digitale Transformation der Logistik, bringen L - sungen und Geschäftsmodelle voran, die auf ausreichende Datenraten angewiesen sind. Deshalb ist man hier froh, zu den Vor- reitern beimneuenNetz zu geh ren. Bereits imFebruar haben Techniker auf demHein- rich-Hertz-TurmDeutschlands erste 5G-An- tenne angebracht. Die Installation auf dem Fernsehturm ist Teil des EU-Pilotprojektes MoNArch, an dem neben Hamburg nur noch Turin beteiligt ist. Der Hamburger Sender ist auf den Hafen ausgerichtet und soll innerhalb von zwei Jahren den Boden f r die neue Technologie bereiten. NEUE DIGITALE HAFENWELT Das Eckpunktepapier greift dieses f r die Hamburger Wirtschaft so wichtige Thema auf und fordert von Politik und Verwaltung, den angek ndigten Ausbau der Breitband- versorgung imHafen durch geeignete Rah- menbedingungen zu f rdern. Neben einer baldigen flachendeckenden Einführung des 5G-Standards im Hafen sollen zudem Verkehrsachsen, insbesondere auch Was- serstraßen wie der Elbe, mit 5G abgedeckt werden. Anwendungen daf r sind in den K pfen der Hafenverantwortlichen längst vorhanden, vor allem im Bereich Hafenlo- gistik. Beispiel autonomes Fahren: Die La- tenz (Verz gerung) im heutigen 4G-Netz (LTE) ist nicht gut mit der Sicherheit von automatisierten Fahrzeugen in Einklang zu bringen. Fahrerlose Autos, angetrieben von k nstlicher Intelligenz, ben tigen die bes- sere Bandbreite aus dem5G-Netz. Diese Bandbreite wird auch von Aug- mented-Reality-Anwendungen ben tigt, wie sie die HPA bereits entwickelt. Die Vision: In einigen Jahren sollen sich die Lotsen auf der Br cke eines einlaufenden Containerriesen, sobald das Schulauer Fährhaus in Sicht kommt, eine Datenbrille aufsetzen. In derenGlas wird dann eine 3D- Simulation eingespielt, die zeigt, wie sich ein digitaler Zwilling des Schiffes durch die Elbe bewegt. Verarbeitet werden sowohl Echtzeit- Schiffsdaten wie Position, Richtung, Ge- schwindigkeit oder Tiefgang als auch die re- gelmäßig ermittelten Tiefen der Fahrrinne. Auf der Unterwasser-Simulation in seiner Brille kann der Lotse auf H he Wedel be- reits erkennen, dass das Schiff bei Teufels- br ck etwas zu dicht an den neu aufgetrete- nen Schlickablagerungen vorbeifahrenwird – und den Kurs entsprechend korrigieren.

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