Juli 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 18  FRAGE DES MONATS 26 FOTOS: HENDRIK LÜDERS, UTA GLEISER, MATTHIAS OSTRZOLEK, PRIVAT Während Schweden Bargeld bis 2030 komplett abschaffen will, schwören die deutschen Kunden immer noch auf Scheine und Münzen. Doch langsam steigt der Anteil der bargeldlosen Zahlung. Wie halten es die Hamburger? Zahlen Ihre Kunden noch bar? Robert Kirchhecker, Betreiber der Bauernkate und Präsident des Schaustellerverbandes Hamburg von 1884: „Auf dem Hamburger Dom wird mit Bargeld bezahlt. Zwar denkt man auch über zusätzliche Angebote nach, wie zum Beispiel das Zahlen mit einem Prepaid-Card-System, dies kann das bargeldlose Zahlen aber nur ergänzen. Zu unterschiedlich sind die technischen Voraussetzungen auf den Plätzen, auf denen Veranstaltungen stattfinden. Nicht jeder Platz hat zum Beispiel WLAN. Auch besuchen viele Kunden bewusst den Dom, um mal 20 Euro auszugeben. Sie setzen sich mit dem mitgebrachten Bargeld ihr eigenes Limit.“ Argin Keshishian, Geschäftsfüh- rung, Public Coffee Roasters: „Wir haben in unseren neuen Cafés das erste bargeldlose Konzept in Deutschland umge- setzt. Bei uns kann man also nur mit der Karte bezahlen. Die Gäste finden das sehr gut. Sie freuen sich über den unkomplizierten Zahlungsvorgang und unsere Mitarbeiter über die unkomplizierte Abrechnung. Wir werden dieses Konzept in den kommenden Cafés fortsetzen. Wir sehen uns auch in der Verpflichtung, etwas gegen das Schwarzgeldthema in der Gastronomie zu unternehmen.“ Anne-Kathrin Ertl, Head of Marketing/PR MAD about Juice: „Wir haben gerade in der Innen- stadt viele internationale Gäste, für die ist bargeldloses Zahlen selbstverständlich. Neben gängigen Bankkarten bieten wir auch unsere eigene MAD-Karte an, für bargeldlose Zahlung mit Rabatt. Das sorgt natürlich für Kundenbindung, erleichtert aber auch unsere internen Prozesse. Vor allem mittags in der Rushhour sind wir über jeden froh, der vorab bestellt und online bezahlt hat. Wir haben aber immer noch viele Kunden, die am liebsten bar bezahlen.“ Dörte Vöhrs, Einzelunterneh- merin, Taxenanruf Blankenese FRAGE DES MONATS „,Nur Bares ist Wah- res‘, ein beliebter Ausspruch in unse- rem Gewerbe, gilt immer noch. In mei- nem Taxenbetrieb (selbstfahrende Einzelunterneh- merin) beträgt der Anteil der bargeldlosen Zahlungen etwa 25 Pro- zent des Um- satzes, der Anteil der Kreditkartenzahlung etwa 10 Prozent. Diese Kunden sind ausschließlich ge- schäftlich unterwegs. Privat- und Firmen- kunden nutzen auch gern den Vorteil einer Monats- gesamtrechnung.“

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