September 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 09 / 18  IM FOKUS 64 ILLUSTRATION: ANJA STIEHLER-PATSCHAN /JUTTA FRICKE ILLUSTRATORS Egal ob digital oder vor Ort: Das Geschäft mit dem Ausland bietet viele Chancen. Auf gewisse Aspekte sollte man aber immer achten, um das unternehmerische Risiko zu verkleinern. Drei Tipps für den internationalen Austausch: 1. Zahlung garantieren Ein Hauptaugenmerk sollte auf der Verrin- gerung des finanziellen Risikos sowohl beim Einkauf aus dem Ausland als auch beim Verkauf an ausländische Kunden lie- gen. Hier gilt es zu vermeiden, Waren be- reits bezahlt zu haben, ohne die Möglich- keit eines Zugriffs zu haben. Ist der Geldbetrag als Vorauskasse erst auf dem Konto des Lieferanten eingegangen, hat man als Käufer bei Reklamationen oder Nichtlieferung eine schwache Verhand- lungsposition. Ebenso sollte man aufpassen, dass die Zahlung eines Kunden nach Versand der eigenen Ware auch wirklich garantiert ist. Banken bieten hier eine Reihe von In- strumenten, die Sicherheit bieten. Hierzu gehört bei Geschäften mit großen Sum- men vor allem das Akkreditiv (Letter of Credit): eine von der Bank ausgestellte Zahlungsgarantie, die nach Einreichen der Dokumente in Kraft tritt. Eine weitere Möglichkeit stellt das Dokumentenin- kasso dar, bei dem der Importeur mit Un- terstützung eines Finanzinstitutes Au- ßenhandelsdokumente des Exporteurs gegen Zahlung ausgehändigt bekommt. 2. Anbieter prüfen Gerade in den Zeiten der Globalisierung und fortschreitenden Digitalisierung ist es wichtig, im Internet vielversprechend wirkende Anbieter vorab umfassend zu prüfen. Auch und gerade auf den großen, beliebten und weltweit bekannten Inter- netplattformen finden sich immer wieder unseriöse Anbieter, die verlockend güns- tige Angebote machen, aber nach Überwei- sung keine oder Ware minderer Qualität liefern. Ist die Zahlung erst einmal getätigt, gibt es in der Regel keine Möglichkeit mehr, an das verlorene Geld oder die Kri- minellen heranzukommen. Unterstüt- zung bei der Einschätzung der Seriosität von ausländischen Anbietern bieten die deutschen Auslandshandelskammern. Die AHK in China pflegt zum Beispiel eine Liste von Firmen, mit denen deut- sche Unternehmen schlechte Erfahrun- gen gemacht haben. 3. Aufenthalt planen Ist ein Geschäftspartner im Ausland gefun- den oder bietet das Geschäft entsprechen- des Potenzial, steht schnell die erste Reise Weltweit sicher handeln Timm Rohweder timm.rohweder@hk24.de Telefon 36138-292 oder Entsendung vor Ort auf der Agenda. Neben einer guten inhaltlichen und strate- gischen Vorbereitung sollten sich Arbeit- geber mit der Fürsorgepflicht beschäfti- gen. Es ist wichtig, für eine länderspezifische Aufklärung über steuer- und sozialversicherungsrechtliche Rah- menbedingungen zu sorgen. Auch die Unterstützung bei Reiseformalitäten und Hinweise zur reisemedizinischen Absicherung sind un- erlässlich. Und je nachdem, wo die Reise hinführt, kann ein Sprach- und Kultur- training sinnvoll sein. Unterm Strich gilt es, den wachen Menschenverstand nicht auszuschalten, sondern Auslandsgeschäfte mit Bedacht auf den Weg zu bringen. Mehr Infos und Anlaufstellen für Hambur- ger Unternehmen, die an Auslandsge- schäften interessiert sind, finden Sie unter www.hk24.de/ahk Weltweites Netzwerk SICHERHEIT

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