Dezember 2017

HAMBURGER WIRTSCHAFT 12 / 17 BÜCHER 46 BÜCHER Digitale Kompetenz Für Menschen ab 8 Was ist ein Algorithmus? Woran erkennt man Python? Und wie führt man einen Roboter durch ein Labyrinth voll virtueller Hin- dernisse? Das muss man nicht wissen. Aber es hilft. „Um die digi- tale Welt zu verstehen, braucht es ein digitales Grundverständnis. Alle Menschen sollten verstehen, wie Software entsteht und die Grundkonzepte der Informatik kennen.“ Sagen Diana und Philipp Knodel, Gründer des Hamburger Start-ups App Camps. Also haben sie – zusätzlich zu ihren erfolgreichen Lernangeboten für Lehrer und Schulen – ein Buch gemacht, das spielerisch zeigt, wie einfach Programmieren ist. Dazu eine App, die Seite für Seite jeden Lernfortschritt begleitet und zeigt, wieviel Spaß es macht, wenn im Smartphone genau das funktioniert, was man selber möchte, sprich: was man eigenhändig programmiert hat. Das braucht kaum mehr als ein, zwei Stunden. Und öffnet den Blick in die digitale Welt, nicht nur für Kinder ab 8 – auch für die Eltern. Und andere neugierige Erwachsene. Diana Knodel und Philipp Knodel (Autoren), Jan Radermacher (Illustrationen): „Einfach Pro- grammieren für Kinder“; Carlsen Verlag; 2017; 64 Seiten; 14,99 Euro; ab 8 Jahren Verkehr Von Dampf bis Diesel Eisenbahnfans, aufge- passt! Rainer Schnell schildert die Geschich- te der Lokomotiven in Hamburg von 1964 bis 1973. Der Band enthält überwiegend Schwarz- Weiß-Fotografien, die viele Dampf- sowie einige Diesel- und E-Lokomotiven zeigen. Auch historische Karten sind darin zu finden. Besondere Aufmerksamkeit widmet der Autor den Dampfloks, auch wenn die in Hamburgs 1970er-Jahren kaum noch zum Einsatz kamen. Schnell schildert, wie er als Jugendlicher Zugang zu den Bahnbetriebs- werken bekam. Ein Buch für Liebhaber: Wer sich für die Entwicklung der Verkehrsinfra- struktur in Hamburg interessiert, erfährt nebenbei einiges über ungewöhnliche Bau- werke wie die Kattwykbrücke, die Trajektfäh- ren, die bis 1974 im Einsatz waren und über den Köhlbrand fuhren, und über das Ende der Hamburger Straßenbahn im Jahr 1978. Rainer Schnell: „Hamburg und die Eisen- bahn 1964-1973“; VGB Verlagsgruppe Bahn GmbH/Klartext; 2017; 256 Seiten; 34,95 Euro Bildband Zeitreise Kinder, die sich auf dem Dom vergnügen. Dockarbeiter, die auf ihre Barkasse warten. Paare, die an der Alster knutschen. Für viele Hamburger ge- hören Szenen wie diese heute zum täglichen Stadtbild. Doch nach dem zerstörerischen Horror des Zweiten Weltkriegs waren solche Momentaufnahmen ein kleines Wunder. Die Fotografen Gerd Mingram alias Germin, Erich Andres und Günter Zint haben den Zauber der Wiederauferstehung unserer Hansestadt in den 1940er- bis 1960er-Jahren eindrucks- voll dokumentiert. Rund 300 Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen nehmen den Betrachter mit auf eine Zeitreise, wie sie emotionaler nicht sein könnte. So sieht man 1947 den Enttrümmerungsarbeiten auf dem Heiligen- geistfeld zu, ist bei der Bergung nach der Sturmflut 1962 mit dabei oder vergnügt sich beim Tanzen im Star-Club 1969. Günther Zint und Jens Bove: „Hamburg meine Perle – Fotografien aus den 1940er, 1950er und 1960er Jahren“; Emons Verlag; 2017; 320 Seiten; 49,95 Euro Anthologie Hamburger Literatur Wer diesen Ziegel zu Weihnach- ten verschenkt, dürfte beim Empfänger einen Stein im Brett beziehungsweise Bücherregal haben: Der „dicke Brocken Literatur“ („Hamburger Abend- blatt“) präsentiert auf 554 Seiten über 50 Autoren und Künstler aus der Hamburger Szene, deren Werke aus fast 800 Manu- skripten ausgewählt wurden – größtenteils Einsendungen aus drei Jahrgängen des Wettbe- werbs um die Hamburger Litera- turförderpreise. Leitmotiv ist diesmal das Thema Ort, das in vier Kapiteln sowohl in seiner geografischen als auch in seiner ideellen Bedeutung in allen Facetten betrachtet wird. Der Schwerpunkt liegt auf Prosa (Romanauszüge und Erzählun- gen), aber es gibt auch Poesie und Fotografien. So erzählt Blogger Maximilian Budden- bohm vom Meer, von Autorin Nora Gantenbrink stammt eine Backpacker-Geschichte, und Frank Schulz („Onno Viets”- Reihe) steuert „Zwei versaute Gedichte“ bei. Jürgen Abel, Antje Flemming und Wolfgang Schömel (He- rausgeber): „Ziegel 15: Ham- burger Jahrbuch für Literatur 2017“; Dölling und Galitz Verlag; 2017; 554 Seiten; 16,80 Euro

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