Dezember 2018

H amburg ist nicht nur alsHafen- und Handelsmetropole bekannt, son- dern auch alsUmschlagplatz für In- formationen: Die Hansestadt ist ein füh- renderMedienstandort inDeutschland, im Printbereich unter anderemdurch die drei Großverlage. Inder PR- undWerbebranche gilt sie sogar als Agenturhauptstadt. Insge- samt fast 18000 Unternehmen gibt es in der Kreativbranche, die einen Umsatz von elf Milliarden Euro erwirtschaften. Nach Anzahl der Unternehmen machen Werbe- und Designwirtschaft mit insgesamt etwa 50 Prozent den größten Anteil der Kreativ- wirtschaft in Hamburg aus. Spitzenreiter beim Umsatz ist nach wie vor der Presse- markt mit 3.9Milliarden Euro. Deren Interessen vertreten die 30 Mitglieder des Ausschusses für Medien- und Kreativwirtschaft, die die breit gefä- cherte Kreativbranche repräsentieren. Einsatz für die Medienmetropole Der Ausschuss für Medien- und Kreativwirtschaft repräsentiert 18 000 Unternehmen, die einen Umsatz von elf Milliarden Euro machen. Er stellt Forderungen an die Stadt und befasst sich mit der Digitalisierung. 14 15 HAMBURGER WIRTSCHAFT 12 / 18  UPDATE dürfnisse aus diesembreiten Spektrum an Branchen – gerade auch in Hinblick auf die digitale Transformation – und daraus das Ableiten einer konkreten Strategie für die Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes.“ Ein Schwerpunktprojekt war in diesem Jahr der Gipfel zur Digitalen Bildung „Von der Kreidezeit zur Smart School“ am 21. Juni, bei dem sich über 450 Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulpraxis in der Handelskammer trafen (siehe Titelstory in der HW6/2018). Wichtige Themen waren auch die Po- sitionierung der Handelskammer zum Entwurf für einen Medienstaatsvertrag (siehe Seite 9) und ein Forderungspapier zum Medienstandort Hamburg, das das Plenum am 5. Juli verabschiedete und das mit denmedienpolitischen Sprechern der Fraktionen diskutiert werden soll. Der Ausschuss setzt darin auf die Sicherstellung einer zukunftsorientierten digitalen Infra- struktur, die Stärkung der Film- und Be- wegtbildbranche, ein fortgesetztes Bekennt- nis zur Musikstadt Hamburg, die Stärkung und Positionierung Hamburgs als Games- und eSport-Stadt und die Reduzierung des Diversity-Gaps in der Kreativwirtschaft: www.hk24.de/medienforderungen Die jüngste Sitzung fand Anfang No- vember in einem Mitgliedsunternehmen statt: in der HMS Hamburg Media School. Deren Geschäftsführerin Dr. Katharina Schaefer erläuterte, dass dort in einer Pu­ blic-Private Partnership 400 Studierende von 200 Dozenten unterrichtet werden. Dr. TorstenKönig aus der Handelskam- mer-Abteilung Konjunktur und Statistik stellte eine Studie über die voraussichtli- chenWirkungen der Digitalisierung auf den lokalen Arbeitsmarkt vor (siehe Seite 34). FOTOS: HENDRIK LÜDERS (6), INGA SOMMER, AREND KRAUSE, ULRICH PERREY HW: Welches Thema der Medien- undKreativ- wirtschaft bewegt Sie derzeit besonders und warum? HeikoWandrey, Intermediate Enginee- ring GmbH: „Eine neueGesetzgebung zumUrheberrecht ist auf demWeg, in Brüssel beschlossen zu werden. Da muss die Wirtschaft genau hin- sehen, weil sonst ganze Geschäftsmodelle nicht überlebenunddie Informationsvielfalt im Internet stark eingeschränkt werden können. Solche Aspekte werden im Aus- schuss besprochen und Empfehlungen in Richtung Politik erarbeitet. Es ist schön, Einfluss nehmen zu können.“ HW: Warum engagieren Sie sich ehrenamtlich in diesemAusschuss? Harry Kratel, Smaato: „Als unternehmerischhan- delnderunddenkenderMensch inHamburg ist dies eineMöglichkeit, a) Informationen zu sammelnundb) Einfluss zunehmenauf die wirtschaftliche Ausrichtung der Stadt. Ichwill dazubeitragen, einNetzwerk aufzu- bauen und Allianzen zu schmieden, um Interessen zum Wohle der Hamburger Wirtschaft wirkungsvoll zu vertreten. “ HW: Was wollen Sie errei- chen? Katharina Schaefer, HamburgMedia School: „Der gegenseitige Aus- tauschunddie Bündelung unserer Kom- petenzen sind mir besonders wichtig. Darüber hinaus liegtmir natürlich insbe- sondere das ThemaBildung ganz speziell amHerzen, sei es nun in der Schule, der Ausbildung ander Universität oder eben lebenslang nebender Berufstätigkeit.“ 3 Fragen an Die HW hat bei Ausschussmitglie- dern nachgehakt, was sie bewegt – und was sie bewegen möchten. Im Dialog HeikoWandrey (Intermedia Enginee- ring GmbH) und Thorsten Knauf (Zühlke Engineering GmbH) berichteten über eine Arbeitsgruppe des Ausschusses für Inno- vation, die sich eine „Visualisierung des Hamburger Innovationsökosystems“ vor- genommen hat. Da der Aufbau und die Akteure des lokalen Innovationsumfeldes nur mit Expertenwissen zugänglich seien, suche die AG nun nach einer digitalen Lö- sung auf der Basis einer Landkartenanwen- dung. Der Ausschuss für Medien- und Kreativwirtschaft beabsichtigt, diese digi- tale Lösung zur besserenOrientierung auch für die Medien- und Kreativwirtschaft im Medienkosmos Hamburg zu nutzen. Rege Diskussion: Dr. Torsten König, Heiko Wandrey, Stefan Rössle und Thorsten Knauf (v. l.) Peter Jebsen peter.jebsenmarwedel@hk24.de Telefon 36138-563 DIANA RICKWARDT Vorsitzende im Ausschuss für Medien- und Kreativwirtschaft „Eines meiner Ziele ist das Bündeln der gemeinsamen Bedürfnisse aus diesem breiten Spektrum an Branchen.“ 1 Der Ausschuss tagte in der HMS Hamburg Media School 2 Gastgeberin Katharina Schaefer 3 Diana Rickwardt, Schaefer und Nadja Schroers (Handelskammer) 4 Schaefer, Maria Köpf (Filmförde- rung) und Matthias Elwardt (Abaton) 5 Dr. Torsten König HAMBURGER WIRTSCHAFT 12 / 18  UPDATE WIR BÜNDELN INTERESSEN „Das bedeutet, dass sich hier unterschied- liche Interessen finden, die vielfältige Ansprüche an den Wirtschaftsstandort Hamburg stellen, und vor allemMenschen aktiv sind, die interdisziplinär teilweise komplett konträr wirken“, erklärt die Aus- schussvorsitzende Diana Rickwardt von der FEINBRANDMarketing GmbH. „Eines meiner Ziele für die Leitung des Ausschus- ses ist das Bündeln der gemeinsamen Be- 1 2 3 4 5

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