Dezember 2018

FOTOS: KEVIN WINIKER HAMBURGER WIRTSCHAFT 12 / 18  STANDORT 40 nat. Zudem spricht sich die Handelskam- mer klar für den Musikstandort Hamburg aus: In einem Papier vom Juni 2018 fordert der Ausschuss für Medien- und Kreativ- wirtschaft unter anderem „die stärkere Un- terstützung der Musik- und Clubszene bei regulatorischen Anliegen“ wie Lärmschutz, Brandschutz und Bürokratie. „Die vielfältige Szene der Hamburger Musikclubs hat für jeden Geschmack etwas Birgit Reuther redaktion@hamburger-wirtschaft.de Telefon 36138-563 lich. Nach zahlreichen Gesprächen imVier- tel sieht Staron Kioske und Cornern mittlerweile jedoch weniger als Bedrohung denn als Zeitgeisterscheinung. Der Endver- braucher müsse sich allerdings klar sein, dass Kultur ihren Preis habe. Sowohl Sta- ron als auch Debor befürchten einen quali- tativen Verlust: „Clubs werden sich weniger abwechslungsreiche Programme und New- comer-Abende leisten können“, so Debor. In einer Petition hat das Clubkombi- nat 10550 Unterschriften gesammelt. Vom Senat fordern sie, die Mittel für ihr Förder- modul, den Live Concert Account, von 250000 auf eine Million Euro zu erhöhen. Staron schlägt zudem vor, dass alle ihre Bü- cher offenlegen, damit Grundeigentümer die wirtschaftliche Realität der Clubbetrei- ber erkennen. „Sonst müssen Bands und DJs bald im Kiosk auftreten.“ zahlen möchte, sei die Schmerzgrenze bei zehn Euro Kaltmiete pro Quadratmeter er- reicht, erläutert Debor. Auf der Reeperbahn seienmittlerweile jedoch 20 bis 30 Euro der Durchschnitt, erklärt Julia Staron, Ge- schäftsführerin beim Business Improve- ment District Reeperbahn+, kurz BID, dem Quartiersmanagement auf St. Pauli. Wer offensichtlich bereit ist, diese Preise zu zahlen: Kioske. Anders als Bars und Clubs sind sie an wesentlich geringere Auflagen bezüglich Schanklizenz und sani- tärer Anlagen gebunden und ziehen mit dem Verkauf von günstigem Alkohol viel Laufkundschaft. Gut 25 Musikclubs existieren derzeit im erweiterten Umfeld der Reeperbahn ne- ben circa 50 Kiosken, die durch das soge- nannte Cornern vor ihren Türen quasi wie Bars funktionieren. Im Laufe des Jahres machte der BID mit Protestaktionen gegen diesen Trend mobil und forderte ein angepasstes Gast- stätten- und Ladenschlussgesetz. Vergeb- Im Rahmen der Kampagne #FutureMusicCityHH fand am 29. Mai auf dem Spielbudenplatz eine Kundge- bung statt, 10500 Personen unterzeichneten einen Aufruf für eine vielfältige und kreative Clublandschaft zu bieten. Das macht das Lebensgefühl in der Stadt für alle Hamburgerinnen und Hamburger noch attraktiver und ist auch besonders reizvoll für Menschen, die eine spannende Städtereise erleben möchten“, sagt Rickwardt. Gefährdet ist die Szene unter anderem durch hohe Mieten: Für einen Club, der nicht nur Fetenhits abspielen wolle, son- dern angemessene Gagen für DJ und Bands Mit einer Plakataktion bewarb das Clubkominat seine Anliegen Ihr Partner für Mobilität & Service I r r ISBN978-3-946677-29-1 SPEZIAL NR.11 2019 |€7,50 SPEZIALNR.11 SZENEHAMBURGAUSBILDUNG2019 €7,50 AUSBILDUNG SZ_AUS1819_001_Titel.indd 1 05.11.18 15:25 oder über szene-hamburg.de JETZT NEU IMHANDEL ›››

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