Dezember 2018

Von der Vision zum Projekt. 2800 Referenzen Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung Festpreis Fixtermin 40 Jahre Erfahrung Alles aus einer Hand Wir beraten Sie gern persönlich. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Tel. +49 (0) 4871 778-0 Fax +49 (0) 4871 778-105 info@bartram-bausystem.de MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON im Industrie- undGewerbebau WWW.BARTRAM-BAUSYSTEM.DE HAMBURGER WIRTSCHAFT 12 / 18  STANDORT 42 In diesem Jahr machten Gastronomen, Club- und Theater- betreiber gegen den Kiosk-Boom auf St. Pauli mobil. Die HW bringt beide Parteien ins Gespräch. Yavsav: Selbstverständlich! Aber das ist freie Marktwirtschaft. 1993 wa- ren wir drei Kioske auf dem Kiez. Jetzt gibt es welche, die öffnen nur am Wo- chenende. Erstaunlich! Ich verkaufe auch Lebensmittel und lebe vom Ge- schäft an allen Tagen. Von Twickel: Ich unterscheide ganz klar zwischen Kiosken, die seit Langem Nahversorgung betreiben und jenen, die hauptsächlich billige Abfüllstatio- nen sind – mit Wodka-Energydrink-Mix zu Kampfpreisen. Yavsav: Ich beteilige mich nicht an dieser Mischerei. Aber wissen Sie, wer die Kioskbetreiber erst darauf gebracht hat? Die Davidwache. Die schlug uns zur Einführung des Glasflaschenver- bots vor, die Getränke in Plastikbecher umzufüllen. Birgit Reuther redaktion@hamburger-wirtschaft.de Telefon 36138-563 Am in noc tum, dem etiam, et vit. Hala ditam nontim atis sulerei sena, us, nosusul cae, D inder Yavsav, 48, seit 1993 Inha- ber des Kiosk an der Silbersack- straße 17, und Constantin von Twickel, 44, seit fünf Jahren Booker und Pressesprecher, trafen sich auf Einla- dung der Redaktion imMusikclub Nocht- speicher. HW: Welche Veränderungen beobachten Sie auf St. Pauli? Constantin von Twickel: St. Pauli um die Reeperbahn verkommt immer mehr zum Areal für Sauftourismus mit Ein- Euro-Bars und Kiosken. Das führt bei eini- gen Clubs zu dem Problem, dass die Kundschaft vorab zu günstigen Preisen Alkohol konsumiert und so Einbußen in der Gastronomie entstehen. Dinder Yavsav: Ich bin der Meinung, dass es vermehrt Leute gibt, die einfach auf den Kiez kommen, um sich treiben zu lassen. Andere gehen gezielt in die Clubs und Bars. Das sind zwei verschiedene Gruppen. Hat sich also einfach das Publikum und somit die Nachfrage gewandelt? Von Twickel: Tatsächlich beobachte ich verstärkt Gäste aus Skandinavien und England, die nach Hamburg fliegen, weil sie auf St. Pauli günstiger feiern können als zu Hause. Yavsav: Kunden fordern die Niedrig- preise teils vehement ein und fangen im Laden an, zu handeln. Zudem sind wir durch die Discounter gezwungen, Ware günstiger anzubieten. Empfinden Sie, Herr Yavsav, die zahlrei- chen neuen Kioske als Konkurrenz? Ordnung. Wenn also die Kioske auch als Bars fungieren, müssen für sie die gleichen Auflagen gelten wie für die üb- rige Gastronomie und Clubs. Yavsav: Man sollte Kioske und Clubs nicht vergleichen. Das sind unter- schiedliche Gewerbe. Wir haben eine Teilschuld. Aber es ist nicht fair, wenn eine Bar etwa überteuerte Drinks anbie- tet, wenn also das Konzept nicht stimmt, dass wir automatisch für deren Schlie- ßung verantwortlich gemacht werden. Welche Lösungen sehen Sie für den Konflikt? Von Twickel: Ich wünsche mir, dass die Stadt gemeinsam mit den Grundei- gentümern schaut, welche Gewerbe ins Viertel passen, um eine Vielfalt von Kul- tur bis Feiern zu gewährleisten. Yavsav: Die Kioske haben keine Lobby bei Wirtschaftsleuten und Presse. Ich wundere mich, warum wir nicht zu den Diskussionen eingeladen wurden. Wir sollten uns alle an einen Tisch setzen. Kioske als Club- Konkurrenz? Booker Constantin von Twickel (l.) u d Kiosk­ betreiber Dinder Yavs v Yavsav (li.) und von Twickel beim Gespräch im Nochtspeicher CONSTANTIN VON TWICKEL Booker und Pressesprecher DINDER YAVSAV Kioskbetreiber „St. Pauli um die Reeperbahn ver- kommt immer mehr zum Areal für Sauf- tourismus.“ „Die Kioske haben keine Lobby bei Wirtschaft und Presse. Wir sollten uns alle an einen Tisch setzen.“ Kioske müssen, anders als Clubs, westentlich geringere Auflagen bezüg- lich Schanklizenz und Sanitärversor- gung erfüllen. Wie bewerten Sie das? Von Twickel: Wenn Kiezgänger am Kiosk trinken, aber regelmäßig die Toi- letten der Bars nutzen, ist das nicht in FOTOS: BERND JONKMANNS

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