Dezember 2019

HAMBURGER WIRTSCHAFT 18 FOTOS: RINDCHEN'S WEINKONTOR GMBH & CO. KG, PR MENSCH LICH GENUSSHELDEN Der Gründer von Rindchen’s Weinkontor ist auch Schnelldichter – und Buchautor. Sein jüngstes Werk ist gerade erschienen und heißt „Genusshelden für Hamburg: 30 Porträts und Rezepte von leidenschaftlichen Menschen, die Hamburg kulinarisch besser machen“. Gerd Rindchen stellt darin 30 Protagonisten der Hamburger Genusskultur vor: Meisterköche und Gastronomen, Landwirte, die alte Obst- und Gemüsesorten wiederentdecken, Bäcker, die eigenes Vertragsgetreide anbauen lassen, türkische Familien, die Hamburg mit köstlichen Pasten versorgen, Gewürzmüller, Kaffeeröster und Affineure, Teeimporteure und Konditoren. Die vorgestellten Genusshandwerker geben auch jeweils eine Rezeptempfehlung. Gerd Rindchen: Genusshelden, 29,90 Euro Alte Zeiten: Schon 1982 verkaufte Gerd Rindchen edle Tropfen an Weinliebhaber Fachhandelskollege drohte dem stern ohne jede rechtliche Grundlage mit Klage; ein junger, uner­ fahrener Projektleiter wollte daraufhin das Projekt, für das ich schon 288000 Flaschen Wein auf Kredit eingekauft hatte, abblasen. Nur dem beherzten Einsatz des damaligen stern-Ressortleiters, der die Weinschule konzipiert hatte, war zu verdanken, dass alles erfolgreich über die Bühne ging. Ein katastrophaler Rechnungsfehler Zum letzten Mal richtig eng wurde es im Herbst 2011: Unsere damalige kaufmännische Leitung hatte sich beim Jahresabschluss 2010/2011 (unser Ge- schäftsjahr geht vom 1. Juli bis 30. Juni) verrechnet, was wir nicht gemerkt hatten. So stellten letztlich Monate später die Wirtschaftsprüfer fest, dass wir im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht 200000 Euro Gewinn, sondern 380 000 Euro Verlust eingefahren hatten – eine Differenz von fast vier Prozent des Umsatzes. Dann machte auch noch der Protagonist einer italienischen Großbank, der vollmundig angekün­ digt hatte, uns eine Million Euro Kreditvolumen zur Verfügung zu stellen, plötzlich einen Rückzieher, nachdemalle seine Vorbedingungen erfüllt waren. Letztlich zeigte sich dann wieder einmal, dass man als Mittelständler gut beraten ist, sich auf den öffentlich-rechtlichen Bankensektor zu verlassen: Unsere langjährige Hausbank, die Sparkasse Südholstein, die Haspa, die Bürgschaftsbank und die Investitionsbank Schleswig-Holstein legten zu­ sammen und stellten uns die Mittel zum Überleben zur Verfügung – 130 Arbeitsplätze waren gerettet. Sanierung mit Happy End Nach einer erfolgreichen Sanierungsphase, bei der uns zwei hochkarätige Freunde aus der Wirtschaft als ehrenamtlicher Beirat begleiteten, ging es darum, eine gute Nachfolgeregelung zu finden, bei der weniger der höchstmögliche Verkaufspreis, sondern vielmehr eine gesicherte Zukunft für die Mitarbeiter imVordergrund stand. Mit der Schloss Wachenheim AG, einem in- ternational tätigen Unternehmen der Sekt-, Wein- und Spirituosenbranche,wurde dann 2017ein hoch­ seriöser und verlässlicher Investor gefunden, der sämtliche Arbeitsplätze und somit auch das ge- samte Know-how der Mitarbeiter sicherte, unsere Philosophie des besten Preis-Genuss-Verhältnisses beim Wein aus tiefer Überzeugung weiterführt, in den Ausbau des Unternehmens investiert und dem ich auch weiterhin als Berater zur Seite stehe. Ein „Happy End“ also, das auch ganz anders hätte ausgehen können.

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