Februar/März 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 16 HAFEN ZUKUNFT Vier Felder nach vorne Der Hafen hat Hamburg groß gemacht. Doch seine noch vor wenigen Jahren sehr dynamische Entwicklung ist ins Stocken geraten. Mit einem Zukunftsplan will die Handelskammer ihn wieder auf Kurs bringen – und formuliert konkrete Forderungen an die Politik. H äfen sind Dreh- und Angelpunkte der Welt- handelsströme und damit der Globali- sierung“, sagt Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust. Und sie sind ein bedeutender Wirt- schaftsfaktor: Wie eine Studie des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik zeigt, erzielen allein die deutschen See- und Binnenhäfen einen Beschäftigungseffekt von bis zu 5,6 Millionen Ar- beitsplätzen und einen Wertschöpfungseffekt von bis zu 400 Milliarden Euro. Weit vorne mit dabei ist Deutschlands größter Seehafen: Hamburgs An- teil am Seegüterumschlag liegt bei rund 40, am Umschlag aller deutschen Häfen bei etwa 23 Prozent. Auch für die Hamburger Wirtschaft ist der Hafen eine tragende Säule. Doch seine Entwicklung ist ins Stocken geraten. Bis 2014 war Hamburg die Nummer zwei der europäischen Häfen. Heute ist die Konkurrenz aus Rotterdam und Antwerpen ent- eilt. Der Umschlag wächst deutlich langsamer, als noch vor wenigen Jahren prognostiziert. 2019 wurden in Hamburg 9,3 Millionen Standardcon- tainer umgeschlagen. In Rotterdam, Europas Num- mer eins, waren es 14,8Millionen, inAntwerpen 11,7. In den ersten drei Quartalen des Vorjahres ging der Umschlag sogar um fast zehn Prozent zurück, auch infolge der Corona-Pandemie. Und bei der Effizienz liegt die Konkurrenz ebenfalls vorn. Während in Hamburg bis zu 25 Container pro Stunde bewegt werden, schafft Antwerpen bis zu 32 – bei rund 50 Prozent geringeren Betriebskosten. Es besteht dringender Handlungsbedarf. So sieht es die Handelskammer. Und weil der Hafen eine so bedeutende Rolle für den Standort spielt,

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz