Februar/März 2021

XXX XXX Ihr Fachhändler für Büromöbel aus Hamburg Habichthorst 44-46 · 22459 Hamburg Tel. 040 57 14 70-0 www.agentur78.de Anzeige_Koehl+Agentur78_185x30.indd 1 14.01.21 14:03 FOTOS: DESY/D.ALTRATH; DESY/REIMO SCHAAF Raus aus dem Elfenbeinturm Mit der DESY Innovation Factory entsteht in Hamburg ein Start-up-Zentrum für Life Sciences und Materialforschung. B ald könnte im Corona-Impfstoff von BioNTech und Pfizer auch ein Stück Hamburg stecken: Derzeit forscht BioNTech nach Möglichkeiten, die noch junge Klasse von RNA-Impfstoffen zu verbes- sern – und nutzt dazu PETRA III, ein „Supermikro- skop“, mit dem sich biologische Proben unterschied- lich untersuchen lassen. Die bildgebenden Riesenge- räte amDESY, zu denen neben PETRA III auch FLASH und das European XFEL zählen, ermöglichen es, mo- lekulare Grundlagen von Krankheiten mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung zu analysieren. Am DESY arbeiten 2600 Mitarbeiter auf Gebie- ten wie Materialforschung, Lasertechnologie, Robo- tik und Künstliche Intelligenz. Das in diesem Jahr startende Projekt DESY Innovation Factory soll Ideen bald noch schneller umsetzen: Bis 2025 ent- stehen zwei Gebäude mit 11000 Quadratmetern Fläche, in die Start-ups und innovative Bereiche be- stehender Unternehmen einziehen sollen. Labore, Werkstätten und Büros werden unter einem Dach vereint. Für Bau, Einrichtung und erste Betriebs- jahre sind 105,5 Millionen Euro veranschlagt, 90 Prozent trägt der Bund, 10 Prozent die Hansestadt. „Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der DESY Innovation Factory ist die unmittelbare Nach- barschaft zur einmaligen Forschungsinfrastruk- tur“, sagt Dr. Arik Willner, Chief Technology Officer bei DESY. „Darunter die Synchrotronstrahlungs- quelle PETRA III, die auch relevante Beiträge zur Bekämpfung der Corona-Krise generiert, sowie die Experten undWissenschaftler vor Ort.“ Es sollen nicht nur DESY-fremde Unternehmer zumKommen, sondernauchbereits auf demCampus tätige Wissenschaftler zum Bleiben bewegt werden. „Das kleinereGebäude amVorhornweg ist bereits fast ausgelastet“, berichtet Hansjoerg Wiese, Projektma- nager für die DESY Innovation Factory. „Dort werden etwa 180 Personen arbeiten. Auf dem DESY-Campus kommen 320bis 350Arbeitsplätze hinzu.“ Derzeit arbeitet man etwa an nachhaltigen Ma- terialien, die auf Nanopartikeln basieren und aus Holz hergestellt werden: Solche Cellulose-Nanofi- brillen sind das stärkste Biomaterial der Welt. Für die Medikamentenforschung könnte das Projekt „Tech2Med“ bahnbrechend sein, für das man am DESYaneinemMini-Teilchenbeschleuniger baut, der bisherige Beschleunigeranlagen um das Hundertfa- che schrumpfen lassen kann. Vielversprechend auch Firmen, die als Service-Provider für wissenschaft­ liche Analysen auftreten. 2025 dürften sich viele wei- tere gute Ideen inVolksparknähe ansiedeln. ERIC LEIMANN redaktion@hamburger-wirtschaft.de Großes Foto: 300Meter lang ist die Experimen- tierhalle des „Supermikroskops“ PETRA III. Kleines Foto: ImRahmen des Projekts DESY Innovation Factory entstehen bis 2025 zwei neue Gebäude, eines amVorhornweg, das an- dere auf demDESY-Campus Wie kann man sich für einen Platz in der DESY Innova- tion Factory be- werben? Ansprechpartner ist Hansjoerg Wiese (hansjoerg. wiese@desy.de, 8998-1827). Jedes Unternehmen, Start-up oder Projekt in der Vorgründung kann seine Idee vorstel- len. Diese muss inhaltlich an die Themenschwer- punkte Material- wissenschaften und Life Sciences anknüpfen. Wie hoch sind die Mieten? Sie sollen gründer- freundlich gestal- tet werden und die jeweiligenWachs- tumsphasen eines Unternehmens reflektieren, heißt es vonseiten der DESY Innovation Factory.

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