JUNI/JULI 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 20 „Handel muss sich auf seineVorteile besinnen“ Kammerchef trifft Handelsmogul: Dr. Malte Heyne unterhielt sich mit „Die Höhle der Löwen“-Investor Ralf Dümmel über den Handel von morgen. Beide waren sich einig: Zukunftsfähigkeit erfordert Kreativität. ZUKUNFTS STRATEGIEN Welche Aspekte der Zukunftsstrategie „Hamburg 2040: Wie wollen wir künftig leben – und wo- von?“ sind für den Handel vonmorgen wichtig? Malte Heyne: Diese Strategie haben wir unter ande- remdeswegen aufgelegt, weil Corona nochmal richtig überall den Finger in die Wunde gelegt hat. Dort, wo wir strukturelle Herausforderungen haben, haben die sich weiter verschärft. Das gilt natürlich auch für den Handel. In der Hamburger Innenstadt oder auch in einzelnen Passagen sieht man schon einige zuge- klebte Schaufenster. Darauf müssen wir jetzt den Fo- kus legen, da müssen wir investieren. Wir haben uns imSinne der Stadtentwicklung zumZiel gesetzt, dass Hamburg zur 15-Minuten-Stadt wird – so wie es auch Paris plant. Dass man, egal woman ist, in Hamburg in 15 Minuten alle Güter und Dienste des täglichen Be- darfs erreichen kann; etwa Ärzte und Gastronomie, aber insbesondere natürlich auch denHandel. Ralf Dümmel: Das finde ichwichtig! Das Traurige ist, dass die charmantenLäden aussterben. DieGroßkon- zerne werden es irgendwie schaffen, aber nicht unbe- dingt die kleinen Geschäfte, die nicht großen Ketten angeschlossen sind. Da geht sehr viel Charme verlo- ren, befürchte ich. Heyne: Hamburg ist deswegen ja so interessant für Touristen, weil es eben diese vielfältige Shopping-An- gebote gibt. Tagestouristen machen einen Großteil des Umsatzes in der Innenstadt aus. Wenn alles aus- tauschbar ist, dann ist dieser Reizweg. Wie stellen Sie sich denn den Handel im Jahr 2040 vor? Ralf Dümmel (li.) und Malte Heyne führten ihr Gespräch imHauptsitz von DS Produkte im schleswig-holsteinischen Stapelfeld hamburg2040_de_print.indd 1 10.11.20 16:07

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