JUNI/JULI 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 24 Neues Leben in der City Die Innenstadt muss sich demWandel stellen – nicht erst seit der Corona-Pandemie. Ein neues Standpunktepapier der Handelskammer zeigt, wie mehr Vielfalt gelingen kann. M it demLockdown-Ende hofft dieHamburger Wirtschaft auf einen Neustart. Auch in der City sollen sich Läden, Restaurants, Cafés und Büros wieder füllen. Doch allen ist klar, dass es keine einfache Rückkehr zu den Zeiten vor Corona geben wird – und kann. Shopping allein lockt immer weniger Menschen: Schon heute ist Einkaufen nach einer deutschlandweiten Umfrage des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH Köln) nur noch für die Hälfte der unter 25-Jährigen der Hauptgrund, in die Innenstadt zu kommen. Auch Hamburgs City muss sich neu aufstellen, umerfolgreich zu bleiben. Die Handelskammer entwarf bereits in ihrer Strategie „Hamburg 2040“ die Vision einer Innen- stadt, in die man für Einkauf, Arbeit, Kultur, Bildung, Sport, Gastronomie und Erholung kommt. Mit dem Standpunktepapier „Die Hamburger Innenstadt auf dem Weg in ihre Zukunft 2040“, das das Plenum am 6. Mai einstimmig beschlossen hat, hat die Kammer nun ihr Zukunftskonzept für die City konkretisiert. Die Herausforderungen sind nicht zu überse- hen: Am Eingang der Mönckebergstraße machen die leer stehenden Kaufhausimmobilien von GALE- RIA Kaufhof und Karstadt Sports den Strukturwan- del im Einzelhandel besonders deutlich. Doch auch Antworten auf diese Entwicklungen sind schon zu besichtigen: ImGängeviertel am Valentinskamp hat sich seit gut zehn Jahren eine Mischung aus Kultur- und Stadtteileinrichtungen, Handwerksbetrieben, Gastronomie und Wohnungen etabliert. Bezeich- nenderweise ist das Viertel eines der letzten bauli- chen Überbleibsel aus der Zeit, bevor die enge, aber nutzungsgemischte Innenstadt im 20. Jahrhundert zu einer von Büros und Einzelhandel dominierten City wurde. Und dass mit einem sorgfältigen Ma- nagement nicht nur inAltbauten, sondern ebenso in neuen Quartieren eine feinkörnige Mischung aus Wohnungen und Arbeitsstätten in Verbindung mit öffentlichen Erdgeschossnutzungen möglich ist, zeigt die Entwicklung der HafenCity. Auf Vielfalt setzt auch die Strategie der Kammer mit dem Ziel, die Innenstadt zum innovativen, at- traktiven, nachhaltigen Unternehmens- und Wohn- standort, zum Identifikationsort und Treffpunkt für alle zu machen. Konkretisiert wird es durch einen umfassenden Katalogmit acht Handlungsfeldern. STANDPUNKTE PAPIER

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