AUGUST/SEPTEMBER 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 10 MELDUNGEN AUS HAMBURG FOTOS: PICTURE ALLIANCE/EMPICS/GARETH FULLER, CONTINENTAL W elche Folgen hat das Brexit-Abkommen für die nord- deutsche Außenwirtschaft? Die Ergebnisse einer im Juni durchgeführten Umfrage der IHK Nord (Details unter www.hk24.de/brexit-umfrage ) sind eindeutig: Trotz der guten Absichten des mühsam errungenen Kompromisses hat der Brexit den Handel mit demVereinigten Königreich (UK) seit Anfang dieses Jahres deutlich geschwächt. Gut ein Drittel (37 Prozent) der teilnehmenden 248Unternehmen aus demNorden haben ihr UK-Geschäft seit dem 1. Januar 2021 reduziert oder vorübergehend eingestellt – und fast die Hälfte aller Betriebe (46 Prozent) erwarten auch in den kommenden zwölf Monaten eine eher ungünstige Entwicklung. Als größte Belastung sehen die Firmen die Zollanmeldungen und -kontrollen: 52 Prozent W as ist nötig, damit wir uns morgen sicher, sauber und stressfrei in der Stadt bewegenkönnen?WelcheTechniken sinddafür ambesten geeignet?Das Projekt RealLabHHerforscht, wie sichMobilität nach- haltig gestalten lässt – und führt dazu eineReihe vonProjektendurch, etwa zum autonomen Fahren oder zu Shuttles per Abruf im ländlichen Raum. Die Initia- tive bietet Unternehmen an, auf www.reallab-hamburg.de/mitmachen den Verkehr der Zukunft mitzugestalten – über Abstimmungen, eigene Ideen oder auch Assoziationen zu Mobilitätsformen. Der letzte Ideenwettbewerb ging am 1. August zuEnde – abgestimmt wurde etwa über Lieferroboter und Lastenfahr- räder an Supermärkten. Auf demITSWeltkongress 2021 „Mobilität der Zukunft in Hamburg“ (11. bis 15 Oktober, die HW berichtete in der Ausgabe Dezember 2020/Januar 2021) wirdRealLabHHübrigens seineProjekte vorstellen. Der Brexit schlägt durch Verkehr der Zukunft Zahlreiche Unternehmen haben ihren UK-Handel seit Januar reduziert – so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage. Perspektiven für die Mobilität von morgen: Das RealLabHH lädt ein, sich mit Ideen zu beteiligen. Autonom fahrender Shuttle-Bus in Bergedorf: ein Versuch des RealLabHH, der imAugust startet der Befragten haben Probleme bei der UK-Einfuhr, 35 Prozent bei der Ausfuhr aus demKönigreich. Hinzu kommen gestiegene Frachtraten, steigende Rohstoffpreise, zunehmende Unter- schiede bei Produktstandards sowie Rechtsunsicherheiten. „Um die UK-Geschäfte wieder auf eine verlässliche Basis zu stellen, braucht es weiterhin eine gemeinsame Anstrengung von Politik und Verwaltung“, sagt dazu Prof. Norbert Aust, Vorsit- zender der IHKNord. Dazu gehöre insbesondere eine verstärkte Kommunikation der Inhalte des Abkommens, dessen Vorteile laut Umfrage bisher nur ein Drittel der Betriebe nutzt. Die nord- deutscheWirtschaft fordert zudem, Zollverfahren und Kontrol- len so schlank wie möglich zu halten – und eine Ausweitung des Abkommens, etwa bei Fragen der Produktstandards.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz