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HAMBURGER WIRTSCHAFT 09 / 16 

KARRIERE

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FOTOS: STEPHAN WALLOCHA

H

och oben über den Dächern Wandsbeks gibt es was zu fei-

ern. Der Geruch von Gegrilltem liegt in der Luft. David

Trenkhorst unterhält sich angeregt mit seinen Eltern. Er

ist extra zur Einweihung des Azubiwohnheims angereist. Einzie-

hen wird er erst einige Tage später, wenn er seine Ausbildung

zum  Fluggerätemechaniker bei Lufthansa Technik beginnt.

Viele junge Menschen kommen für ihre Ausbildung aus dem

Um- oder Ausland nach Hamburg. 1500 von ihnen haben sich

um einen der 156 Wohnheimplätze beworben. David hatte Glück:

Er konnte einen Platz in einer Vierer-WG ergattern. Überzeugt ha-

ben die 16 Betreuer des Azubiwerks seine Herkunft und natürlich

sein Alter: Mit 17 jeden Tag von Sottrum, gelegen im Landkreis

Rotenburg in Niedersachsen, nach Hamburg zu pendeln – das

ist  einfach nicht  zumutbar.

Die Kielerin Jennifer Piotrowicz lebt seit 14 Tagen im Azubi-

wohnheim. Knapp 350 Euro kostet das Zimmer in der Zweier-WG.

Bezahlbarer Wohnraum für Azubis

Zum Start in das neue Ausbildungsjahr hat die Stiftung Azubiwerk – mit Unterstützung

der Handelskammer – ein Wohnheim speziell für minderjährige Auszubildende eröffnet.

Seit einem Jahr nimmt sie am Berufsvorbereitungsprogramm

„Chance Plus“ der Deutschen Bahn teil; im September beginnt

sie dort mit der Ausbildung  zur  Fachkraft  im Gastgewerbe.

Ihr Zimmer hat alles, was die 19-Jährige braucht: ein Bett, ei-

nen Schreibtisch, einen Schrank und ein Regal für persönliche

Sachen. Bilder von Freunden und Familie haben darauf schon

Platz gefunden. Das Bad und eine kleine Küche teilt sich Jennifer

mit ihrem Mitbewohner; Gemeinschaftsflächen im Erd- und

Dachgeschoss bieten  viel Platz  für  gemeinsame Aktivitäten.

„Am schönsten ist die Dachterrasse. Bei tollem Wetter hat

man hier einen wunderbaren Blick auf Wandsbek“, sagt Jennifer

und David ergänzt: „Im Wohnheim wird viel Wert auf Selbststän­

digkeit und Mitbestimmung gelegt. Ich freue mich darauf, end-

lich  eigenständig mein Leben  in die Hand  zu nehmen.“

Die Dachterrasse hat sich inzwischen gefüllt. Begeistert be-

richten einige vom ersten Tag im Ausbildungsbetrieb. Bewun-

Heiko und Sandra Trenk-

horst mit ihrem Sohn

David auf der Terrasse

des Azubiwohnheims