Oktober / November

HAMBURGER WIRTSCHAFT 42 FOTO ULRICH PERREY DieGeschäftsfrauNicoleC. Unger engagiert sich gleich inmehreren Gremien für eine attraktivere Innenstadt Wir wollen das Rathausquartier neu gestalten. NICOLE C. UNGER fernstieg. Finanziert in öffentlich-privater Partner- schaft von der Stadt Hamburg und Hamburger Unternehmen und Familien, entstanden dort ein breiter Boulevard sowie ein zur Binnenalster abfal- lender Platz, der bei schönemWetter gut angenom- menwird. Zur selben Zeit begann die Erfolgsgeschichte der Business Improvement Districts (BIDs), in de- nen ebenfalls in öffentlich-privater Partnerschaft ganze Straßen und Quartiere umgestaltet wurden. Den Anfang machten seinerzeit das BID Sachsentor in Bergedorf und das BID Neuer Wall. Seither sind 23 weitere BIDs in der gesamten Stadt hinzugekom- men. In den seit 2005 gegründeten BIDs der Innen- stadt bringen die Grundeigentümer insgesamt mehr als 53 Millionen Euro auf: Geld, das überwie- gend in die Neugestaltung und Pflege des öffent- lichen Raumes fließt. So erhielt die gesamte west- liche Innenstadt ein neues Gesicht – vom Stephans- platz über den Gänsemarkt und das Passagenviertel bis hin zumGroßen Burstah. In einigen Straßen hat die Stadt die erforderliche Grundinstandsetzung übernommen. Kennzeichnend für alle BIDs ist, dass die Initiative von den Anliegern ausgeht. Oft sind das die Immobilieneigentümer, in einigen Quartie- ren auch die Einzelhändler – ein Beispiel für bürger- schaftliches Engagement, mit dem Hamburg neue Maßstäbe setzt. Ein zukunftsorientiertes Bündnis Mit den bisherigen Maßnahmen ist die Hamburger Innenstadt aber noch lange nicht am Ziel. Das „Bündnis für die Innenstadt“, das die Handelskam- mer Hamburg und sechs Verbände geschlossen ha- ben, formulierte deshalb im Herbst vergangenen Jahres konkrete Forderungen an die Politik: Neben einer hohen städtebaulichen Qualität und Verweil- attraktivität in der City gehört zu den Zielen auch ein Einkaufserlebnis, das mit Kultur, Events und gastronomischen Angeboten verknüpft ist. Im Februar stellte der Senat ein Maßnahmen- programm zur Aufwertung der Innenstadt vor, das an dieses Papier anknüpft, ein umfassendes Inves- titionsprogramm beinhaltet – und in Einzelhandel und Immobilienwirtschaft auf breite Zustimmung stieß. Dabei ist allen klar, dass die Innenstadt zwar gut erreichbar bleiben muss, sich die Aufenthalts- qualität aber nur durch den Umbau zahlreicher Straßen und Plätze verbessern lässt.

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