Oktober/November 2021

WWW.HK24.DE 3 AUF EIN WORT Liebe Leserinnen und Leser, Ihr Willem van der Schalk Vizepräses der Handelskammer Hamburg Außenwirtschaft betrifft uns alle, denn sieumfasst sämtliche Branchen. Derzeit habenwir es hiermit großenVerwerfungen in denglobalenLieferkettenzu tun. Zumeinenhängt dasmit der Corona-Pandemie zusammen. Zumanderen sorgt einMangel an Containern für explodierende Frachtraten.WelcheBereiche beson- ders betroffen sind, erfahrenSie abSeite 42. Und es gibtweitere Strukturveränderungen inderAußenwirt- schaft. Ebensowie viele international tätigeUnternehmen inun- serer global vernetztenMetropole beobachtet auchdieHandels- kammer einewachsendeZahl geopolitischmotivierter staatlicher Eingriffe indenHandel. Dazugehören technischeHandelshemm- nisseundStrafzölle ebensowie Sanktionenund Importverbote. Der offenausgetragene Systemwettbewerb zwischendenUSA undChina, unserenwichtigstenHandelspartnernaußerhalbder EU, ist nur der prominenteste Fall eines geoökonomischenSchlag- abtausches. Die gegenseitigenSanktionenzwischender EUund Chinamachenes politisch so schwierig, aber auch sowichtigwie vielleicht nochnie, einen „Hamburg Summit“ zuorganisieren. Eine Verstetigung derAuseinandersetzungmit China ist für denStand- ort enormwichtig. Daher erarbeitet dieKammer einKonzept und mögliche Förderperspektiven für eineChina-Denkfabrik inder Hansestadt. LesenSie abSeite 46, was dieGeneralkonsuln inShang- hai undHamburg zurKooperationzwischenChinaundderHanse- stadt sagen. Aus unserer Sicht ist es essenziell, diePositionder EU inder Weiterentwicklung des regelbasiertenglobalenHandelsregimes zu stärken, insbesondere imKontext derReformderWelthandels- organisationWTO. Dafür setztenwir uns imPositionspapier zur Bundestagswahl ein. Darin ist auchdasneueLieferkettengesetzThema, das sicher- lich invielenMärktenzueinerNeubewertung vonGeschäftsrisiken führenwird (sieheSeite45). InsbesonderederHamburgerAußen- handel fürchtet, aufgrundhoherCompliance-KostenausdenLiefer- kettengedrängt zuwerden. DieHandelskammer fordert dieBundes- regierungdaher auf, eine realistischeEinschätzungderFolgekosten gesetzlicher Sorgfaltspflichtenvorzunehmenundsich für internati- onal einheitlicheVorgaben fürUnternehmeneinzusetzen. Aus Sicht derHandelskammer braucht derHamburger Senat dringend eineAußenwirtschaftsstrategie, umdenHerausforde- rungen für denStandort aktiv zubegegnen.Wirwerdenuns dabei weiter aktiv einbringen! FOTO OLIVER VONBERG

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