Oktober/November 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 48 FOTOS: HHLA/MARTIN ELSEN, PR TEU aus oder nach China umgeschlagen, im ersten Halbjahr 2021 1,3 Millionen TEU (plus 14,2 Prozent), davon 0,65 Millionen TEU von COSCO (plus 17 Pro- zent). Es gibt pro Woche noch mehr als 230 Contai- nerzugverbindungen, darunter die neu in Betrieb genommene mit Shijiazhuang und Wuwei, die wei- ter ausgebaute mit Suzhou und Xi’an, sowie die meistgenutztemit Xi’an und Zhengzhou. Heltmann: Zeitweilige Verzögerungen und Staus an chinesischen See- und Frachtflughäfen, unter anderem aufgrund der sogenannten „Zero-Covid“- Maßnahmen Chinas, beeinträchtigen Lieferket- ten weltweit. Hamburg als einer der wichtigsten Umschlagsplätze ist davon natürlich besonders be- troffen. 4. Welche Rolle spielt in diesem Kontext die ge- plante Beteiligung von COSCO am Terminal Tollerort? Heltmann: Das unterliegt zunächst einmal der pri- vatwirtschaftlichen Entscheidung der HHLA und würde dann die in Deutschland beziehungsweise der EU üblichen wettbewerbs- sowie die für Investitio- nen in kritische Infrastrukturen relevanten außen- wirtschaftsrechtlichen Prüfungen durchlaufen. Wang: HHLA-Chefin Frau Titzrath erklärte: „Wir wollen COSCO, mit dem wir seit 36 Jahren zusam- BLINDE ZEILE menarbeiten, enger an uns binden.“ Herr Erster Bür- germeister Tschentscher dazu: „Was unternehme- risch sinnvoll ist, muss auch praktisch möglich sein und gemacht werden.“ Wir sind davon überzeugt, dass die COSCO-Beteiligung Wettbewerbsvorteile von Hamburg und Hafen ausbauen und beiden Sei- ten helfenwird, den pandemiebedingten Beeinträch- tigungen besser entgegenzusteuern. 5. Welche zukünftigen Potenziale der Zusam- menarbeit sehen Sie zwischen Deutschland und China im Allgemeinen, und zwischen Hamburg und China imBesonderen? Wang: China erwartet in den kommenden zehn Jah- ren ein kumuliertes Warenimportvolumen von 22 Billionen US-Dollar, und Umweltbewusstsein gehört zu Chinas Entwicklungsleitgedanken. China und Deutschland können weiterhin in Sachen Klima- schutz und Digitalisierung sowie in vielen anderen Bereichen von gegenseitigen Stärken profitieren. Schlüsselwörter für die Zusammenarbeit mit Ham- burg: Hafen und Logistik, Handel, digitale Wirt- schaft, grüne Wirtschaft (Wasserstoff, Windenergie, Fotovoltaik), MaritimeWirtschaft,,IntelligenteMobi- lität, Biochemie, Maschinenbau und so weiter. Heltmann: Wir wollen überall den Dialog und wo möglich auch partnerschaftliche Zusammenarbeit. Generationenaufgabenwie den Klimawandel können wir nur zusammen bewältigen. Kooperation auf Au- genhöhe und unter reziprokeren Rahmenbedingun- gen kann bei Zukunftstechnologien beiden Seiten Vorteile bringen, etwa bei Industrie 4.0 oder bei grü- nem Wasserstoff – hier strebt auch Hamburg eine Vorreiterrolle an. 6. Sowohl China als auch die EU haben sich mit ihrer Wirtschafts- und Handelspolitik (Dual Cir- Der Hamburger Hafenterminal Tollerort, an dem sich die chinesische Reederei COSCO beteiligen will Wir wollen überall den Dialog. Generationenaufgaben wie den Klimawandel können wir nur zusammen bewältigen. PIT HELTMANN

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