Oktober/November 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 62 UNTERNEHMENS PORTRÄT Aus Liebe zumZweirad Für sein Fahrradgeschäft in Duvenstedt sucht Klaus-Peter Speckert einen Kompagnon mit Nachfolgeinteresse. D ie Entscheidung, mit 47 noch einmal ganz von vorn anzufangen, hat Klaus-Peter Speckert niemals bereut. Im Gegenteil, sagt der heute 64-Jährige, ein eigenes Fahrradgeschäft zu eröffnen, sei damals genau der richtige Weg gewesen. „Mein altes Berufsleben erfüllte mich nicht mehr, und ich suchte nach einer neuenHerausforderung.“ Dabei hatte es Speckert, der sichals jungerMann zum „Bildingenieur TV“ ausbilden ließ, in der Arbeitswelt schon weit gebracht: Seine mit Partner gegründete Medienfirma betreute in den 1990er- Jahren Konzerne wie Mercedes-Benz und Bacardi. Doch der berufliche Erfolg allein reichte dem Geschäftsmann irgendwann nicht mehr aus. „Ich wollte etwasmachen, mit dem ichmich absolut iden- tifizieren konnte.“ Irgendwann besann er sich auf seine Passion: Der Zweiradfan liebt es, an alten Motorrädern herumzuschrauben, bereist ganze Länder mühelos mit dem E-Bike, fuhr früher nach einem Zehnstun- dentag noch Rennrad und rangierte bei den „Cy- classics Hamburg“ mit eigenem Team unter den Top Ten. Ermachte also seinHobby zumBeruf. Schon als Kind, erzählt er, hatte er Freude daran, seine Räder selbst zu reparieren. Nicht ohne Grund nannte Speckert sein Geschäft, das er 2004 in Duvenstedt eröffnete, „RadSpaß“. FRANK SCHLATERMUND frank.schlatermund@hk24.de FOTO ANNA MUTTER FOTOGRAFIE Zweimal zogenWerkstatt und Verkaufsräume in der Vergangenheit um. Seit 2019 befinden sie sich am Duvenstedter Damm in einer ehemaligen Tischlerei: Rund 300Quadratmeter, die ausschließlich Fahrrad- modellen höchster Güte vorbehalten sind, sowohl neu als auch gebraucht. Ein gutes Rad kostet bei Speckert rund 1200 Euro, ein sehr gutes etwa 2300, ein besonderes E-Bike kann schon bei 8000 liegen: „Nach oben gibt es preislich keineGrenzen.“ Rennräder und E-Bikes gehören bei „RadSpaß“ ebenso zum Sortiment wie Gravelbikes und Klassi- ker. „Ich habe jedes Fahrrad, das hier steht, selbst ausgesucht“, meint Speckert, der sich für Produkt- design ebenso begeistert wie für Technik aller Art. Viel Wert legt er auf persönliche Kundengespräche: „Wenn ich mir nicht wirklich Zeit nehme, kann ich auch nicht das richtige Produkt verkaufen.“ Wer Be- ratung wünscht, muss zuvor online einen Termin buchen. Und weil sich die Menschen gern bei Fach- leuten vor Ort informieren, bevor sie im Internet be- stellen, lässt sich Speckert seine Expertise mit 75 Euro bezahlen, die bei einemKauf vergütet werden. Künftig möchte der Fahrradexperte, der seine Work-Life-Balance niemals aus dem Blick verliert, „langsam etwas runterfahren“ – und sucht Verstär- kung inFormeiner Partnerschaft. Ziel ist einemittel- fristige Übernahme. Wer einsteigt, sollte Erfahrung mitbringen, auch was Internet und Social Media betrifft. Der Plan für die Zukunft: ein Jahresumsatz von 500000Euro. „Das ist absolut realistisch!“ Wenn Sie sich für das Unternehmen von Klaus-Peter Speckert interes- sieren, wenden Sie sich unter Nen- nung der Chiffre- nummer HH-A- 21080002 an Sabine Pilgrim (sabine.pilgrim@ hk24.de, 36138- 787). Zahlreiche Ratschläge und Informationen zu den Beratungsan- geboten der Han- delskammer sind je nach Ihrem Vorhaben unter www.hk24.de/ nachfolge zusam- mengestellt. Eine ehemalige Tischlerei in Duvenstedt bietet Klaus-Peter Speckert auf 300Quadratme- tern ausreichend Platz für ein riesiges Fahrradsortiment

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