Oktober/November 2023

Liebe Leserinnen und Leser, wir leben in außenwirtschaftlich turbulenten Zeiten. Der russische Angriffskrieg auf die Ukrainemit seinenweltweiten Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit mit Energie und Nahrungsmitteln beschleunigt einerseits und überdeckt andererseits viele Heraus­ forderungen, denen sich außenwirtschaftlich aktive Unternehmen bereits seit Jahren gegenübersehen. Von der sich verändernden Rolle Chinas in derWeltwirtschaft über den Einsatz wirtschaft­ lichen Zwangs bis hin zur Regionalisierung vonWertschöpfungs­ ketten, Transformation zur Klimaneutralität und steigendemFach­ kräftemangel – der Druck wächst. Veränderung bedeutet Dynamik, und jede Dynamik erzeugt nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen. Mit der Not­ wendigkeit zur Diversifizierung gewinnen neueMärkte an Bedeu­ tung, und es ist beeindruckend, wie Hamburger Firmen neue Part­ nerschaften eingehen und ihre Chancen nutzen – und das, obwohl der immer weiter anschwellende Stromvon Regulierung aus Berlin und Brüssel siemit unfassbar viel Bürokratie belastet. Als Handelskammer habenwir unsmit unseremStandortstra­ tegieprozess „Hamburg 2040: Wie wollenwir künftig leben – und wovon?“ auf denWeg gemacht, dieWeichen für eine ebenso wett­ bewerbs- wie widerstandsfähige, weltoffene, innovative und nach­ haltige HamburgerWirtschaft zu stellen. Umaußenwirtschaftlich erfolgreich zu sein, braucht der Standort adäquate regulative Rah­ menbedingungen, eine funktionierende Infrastruktur, einenwett­ bewerbsfähigenHafen, Fachkräfte und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen hier vor Ort. In all diesen Bereichen habenwir als Kammer Aktivitäten an­ gestoßen – wir bringen uns für praxistaugliche Regulierung und den Abbau bürokratischer Belastung in die Interessenvertretung ein, haben Vorschläge für die Zukunftsfähigkeit des Hamburger Hafens vorgelegt, stoßen internationale Fachkräftepartnerschaf­ ten an und knüpfen Innovationspartnerschaftenmit Standorten, von denenwir lernen können. Denn, davon bin ich überzeugt: Nurmit internationaler Ver­ netzung könnenwir globale, aber auch lokale Herausforderungen meistern und gleichzeitig anWettbewerbsfähigkeit gewinnen. Als zentraler Außenwirtschaftsstandort Deutschlands kannHamburg eine Vorreiterfunktion einnehmen und sollte den Diskurs umden künftigen Kurs der deutschen und europäischen Außenwirt­ schaftspolitik aktivmitgestalten. Ihr Norbert Aust Präses der Handelskammer Hamburg WWW.HK24.DE 3 FOTOS: TITEL MIKE SCHAEFER, EDITORIAL OLIVER VONBERG AUF EIN WORT

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