Dezember 2019

WWW.HK24.DE 3 AUF EIN WORT FOTO: ULRICH PERREY Liebe Leserinnen und Leser, Ihr Axel Kröger Vizepräses der Handelskammer Hamburg „Guter Jahresauftakt“ lautete der Titel des vierteljährlich von unserer Handelskammer erhobenen Konjunkturbarometers noch zumJahreswechsel 2018/2019. ImLauf dieses Jahres drehte der Wind der Konjunktur. Eine „zunehmende Ernüchterung“ ver- zeichnete der Geschäftsklimaindex der HamburgerWirtschaft, der zumerstenMal seit zehn Jahren unter den langfristigen Durchschnitt fiel (siehe Seite 32). Auch strukturelle Problememachen sich immer stärker bemerkbar: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenar- beit und Entwicklung (OECD) stellte derMetropolregionHam- burg in einer groß angelegten Studie über die wirtschaftlichen Perspektiven ein schlechtes Zeugnis aus. Die Diagnose lautet: Niedrige Produktivität, fehlende Fachkräfte und zuwenig Zusam- menarbeit in derWirtschaftspolitik führen zuWachstumsnach- teilen gegenüber fast allen anderen deutschenMetropolregionen. Erfreulicherweise werden auch erhebliche Entwicklungspo- tenziale gesehen, zumBeispiel in der Digitalisierung, der engeren Zusammenarbeit mit Skandinavien und der gemeinsamen Ver- marktung des Standorts. ImBereich der Erneuerbaren Energien hat dieMetropolregion nach Ansicht der Gutachter sogar das Zeug zumglobalenWeltmarktführer! Dafür ist es nach Ansicht der OECD dringend notwendig, die politische Fragmentierung in der Regionmit ihren vier Bundes- ländern, 17 Landkreisen, drei kreisfreien Städten und rund 1100 Kommunen zu überwinden und jegliche Kirchturmpolitik aufzu- geben. „Think big!“ lautet die Empfehlung an die Beteiligten. Als Beispiele für solche allseits profitablen Projekte werden eine integrierte regionale Innovationsstrategie, die Schaffung eines Planungsverbandes zur besseren Koordination vonWoh- nungsbau- und Verkehrsplanung und eine gemeinsameMarke- tingstrategie für die gesamte Region genannt. Für den neuenHamburger Senat gilt es also, den Blick in die Region zu richten, sich engmit denNachbarn abzustimmen und gemeinsame Projekte zu realisieren – in enger Zusammenarbeit mit der HamburgerWirtschaft, demHafen und der Industrie. Dabei solltenwirtschaftliche Belange auchmal Vorrang haben. Die Handelskammer wird nach Kräftenmitarbeiten. Schon jetzt wünsche ich Ihnen imNamen Ihrer Handelskam- mer gute Jahresendgeschäfte und ein frohes Fest!

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