Dezember 2020 / Januar 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 16 FIRMEN GEBURTSTAGE ABATON-KINO Anspruchsvolle Experimentalfilme mit klarer programmatischer und politischer Linie wollte er zeigen, unabhängig produziert und sorgfältig ausgewählt. Darunter viele Originalfassun- gen, keinesfalls Mainstream. Die passenden Räumlichkeiten für sein „Abaton“ fand Regisseur und Filmemacher Werner Grassmann im Grindelviertel. Das 1912 errichtete Gebäude am Allendeplatz diente bis dahin als Autogarage und musste entsprechend umgebaut werden. „Die Bestuhlung damals stammte aus einem alten UFA-Kino“, erinnert sich Sohn Felix, der das Abaton heute führt. Größen wie WimWenders, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta halten dem Haus, das seit seiner Eröffnung 1970 immer wieder mit Preisen für das beste Programm überschüttet wird, bis heute die Treue. 50 JAHRE ALTE EILBEKER APOTHEKE Gern erinnert sich Nils Bomholt daran, wie er als Kind in der Apotheke seines Vaters Rainer Bomholt Traubenzucker genascht und Salmiakpastillen abgefüllt hat: „Das war eine aufregende Zeit.“ Nun hat er selbst Pharmazie studiert, promoviert und das Geschäft des Vaters in der Wandsbeker Chaussee übernommen. Die Historie der Alten Eilbeker Apotheke ist dem 44-Jährigen bestens vertraut: Gründung 1745 am Speersort, 1881 Umzug nach Eilbek, mehrere Besitzerwechsel. Rainer Bomholt erwarb das Geschäft 1975. „Von der Originaleinrichtung ist schon lange nichts mehr übrig“, be- dauert Nils Bomholt, der aus der Apotheke einen hochmodernen Betrieb gemacht hat. Herzstück ist der Kommissionierer: ein Roboter, der blitzschnell Medikamente heraus- sucht oder wegsortiert und dabei niemals den Überblick verliert. 275 JAHRE ARNOLD RITSCHER Dass wir uns im Advent an der Alstertanne erfreuen und im Mai am Kirschblütenfeuer- werk, verdanken wir auch der Arnold Ritscher GmbH. Ihr Geschäft: die Vermietung von Binnen- und Seepontons sowie Baggerei- fahrzeugen. „Angefangen hat unser Groß- vater Arnold 1920 mit Schuten“, berichtet Klas Ritscher. Der 57-Jährige leitet die Firma gemeinsam mit Bruder Kai und dessen Sohn Moritz Kuhweide. Zur Flotte gehören rund 140 Einzelpontons. Per Lkw gelangen sie zum jeweiligen Einsatzort, wo sie als schwimmen- der Untersatz für schweres Wasserbaugerät dienen. „Die Einzelelemente können beliebig gekoppelt werden“, so Klas Ritscher. Für den Verbindungsmechanismus hatte Vater Lütge in den 1970er-Jahren ein Patent angemeldet, weitere Patente folgten durch die Söhne. 100 JAHRE FOTOS: MIKE SCHAEFER

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