Dezember 2021/Januar 2022

HAMBURGER WIRTSCHAFT 52 FOTO AH FOTOBOX STOCK.ADOBE.COM R und 19000 Unternehmen umfasst die Immobilienbranche in Ham- burg, und das Geschäftsklima ist wieder mehrheitlich positiv: Nach einem Einbruch auf historisch niedrige 54,4 Punkte (auf einer Skala zwischen 0 und 200) im ersten Quartal 2020 steht der Geschäftsklimaindikator laut Konjunk- turbarometer im dritten Quartal 2021 wieder bei 130,7 Punkten. Grund zum Optimismus liefern die Zahlen zu Büroimmobilien. Von Januar bis September wurden laut dem Immobi- lienmakler Grossmann & Berger Mietver- träge für 360000 Quadratmeter Büroflä- che abgeschlossen – ein Plus von 44 Pro- zent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr 2021 wird damit vo- raussichtlichwieder einWert erreicht wie imSchnitt der vergangenen zehn Jahre. Der Trend zummobilen Arbeiten hat also nicht zu einem dauerhaften Rück- gang der Nachfrage nach Büroflächen ge- führt. Dennoch ist klar: Das Homeoffice wird bleiben. In einer Umfrage des ifo In- stituts vom Mai 2020 gab gut die Hälfte der befragten Unternehmen an, auch in Zukunft verstärkt darauf zu setzen – ge- mäß denWünschen ihrer Beschäftigten. Bei einer repräsentativen Telefonbefra- gung im Frühjahr 2020 wünschten sich fast 90 Prozent der Befragten, weiter mobil zu arbeiten, zumindest teilweise. Unter Druck bleibt der Markt für in- nerstädtische Einzelhandelsflächen. Die Pandemie hat hier frühere Entwicklun- gen beschleunigt. Seit Anfang 2020 haben nicht nur Galeria Kaufhof und Karstadt Sports, sondern auch Filialen großer Mo- deketten und traditionsreiche Fachge- Grund zumOptimismus schäfte wie das Wäschehaus Möhring ge- schlossen und Leerstände hinterlassen. „Der klassische Einzelhandel hat zum großen Teil seine Leitfunktion als vordringlicher Anlass für einen Besuch der Innenstadt verloren“, sagt Niels Pirck, Vizepräses der Handelskammer. „Die Hamburger Innenstadt muss gerade jetzt für die Zukunft gut aufgestellt werden, um als lebendiger, multifunktionaler und attraktiver Mittelpunkt der Me- tropolregion erhalten zu bleiben und ge- stärkt zu werden, dazu gehören auch mehrWohnungen in der City.“ Wie dies gelingen kann, zeigte die Handelskammer im Mai mit dem Stand- punktpapier „Die Hamburger Innenstadt auf dem Weg in ihre Zukunft 2040“. „Künftig wird es viel mehr als bisher da- rauf ankommen, dass sie als Ort eines IMMOBILIENWIRTSCHAFT Die Branche blickt wieder positiv nach vorn. Aber für lebendige und lebenswerte Innenstädte und Quartiere sind neue Ideen gefragt. 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 3.Q/2008 3.Q/2009 3.Q/2010 3.Q/2011 3.Q/2012 3.Q/2013 3.Q/2014 3.Q/2015 3.Q/2016 3.Q/2017 3.Q/2018 3.Q/2019 3.Q/2020 3.Q/2021 Geschäftsklima in der Hamburger Immobilienwirtschaft Grundstücks- und Wohnungswesen; Indexwerte (Punkte zwischen 0 und 200) zuletzt: 130,7

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz