April / Mai 2020

HAMBURGER WIRTSCHAFT 6 FOTO: ARIANE GRAMELSPACHER einem Einbruch der Gesamtwirtschaft von 7,2 Pro- zent, im schlimmsten Fall mit 20,6 Prozent. Auch die Aktienmärkte verheißen nichts Gutes: Die ra- sante Talfahrt von DAX und Dow Jones wecken Er- innerungen an die Finanzkrise von 2008. Staatliche Hilfsangebote Doch zumindest gibt es Unterstützung: Um Firmen und Jobs zu schützen, schnürt die Bundesregierung inzwischen milliardenschwere Pakete. Auch der Hamburger Senat hat einen Schutzschirm für corona- geschädigte Betriebe und Institutionen aufgespannt, für den die Hamburger Finanzwirtschaft ihre Unter- stützung bereits zugesagt hat. Das Paket sieht schnelle und unbürokratische Hilfen für Unternehmen vor – insbesondere für KMU, die oftmals keinen finanziel- len Puffer haben, aber auch für Freiberufler, private Betreiber kultureller Einrichtungen und den Sport. Unternehmen, die wegen des Coronavirus in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, können zudem steuerliche Erleichterungen in Anspruch nehmen: Die Angebote der Finanzbehörde beinhal- W ie lange dauert dieses Elend noch an – undwirdmein Betrieb es überleben? Um diese Fragen kreist derzeit die Hambur- ger Wirtschaft: Die Coronakrise stellt bisher gültige Vorstellungen von „normalen“ Wirtschaftsabläu- fen, aber auch von öffentlichemLeben und sozialem Miteinander auf eine harte Probe – und jeden Tag wird deutlicher, dass uns das neue Virus nicht nur vor große wirtschaftliche und organisatorische Herausforderungen stellt, sondern auch teils bit- tere Entscheidungen fordert. Viele Unternehmen mussten ihren Betrieb ein- stellen, manche meldeten bereits Insolvenz an. An- dere versuchen, sich und ihre Mitarbeiter mit Kurz- arbeit über Wasser zu halten: Pro Tag erreichen Hunderte Anträge die hiesige Agentur für Arbeit, Tendenz steigend. Bis auf wenige Ausnahmen wie den Lebensmitteleinzelhandel wollen Firmen aus fast allen Branchen Kurzarbeit beantragen, weil ih- nenEinnahmenwegbrechen – häufig sogar komplett. Und das gilt für ganz Deutschland: Im besten Fall rechnen die Volkswirte des ifo-Instituts derzeit mit Geschlossene Restaurants und Geschäfte: Große Teile der Wirtschaft liegen brach ImWürgegriff von Corona Geschäftsschließungen, Reisebeschränkungen, unterbrochene Lieferketten, Distribu­ tionsprobleme: Die Corona-Pandemie bedroht viele Unternehmen in ihrer Existenz.

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