Juli 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 18  IM FOKUS 56 MOBILITÄT ILLUSTRATION: DANIELA KIRCHLECHNER Damit haben wir eine Beförderung, die im Hinblick auf den Flä­ chenbedarf und den Energiebedarf sehr ineffizient ist. Dort brau­ chen wir neue Antworten. Wir denken in der Tat, dass es zukünf­ tig einen neuen Bereich gibt zwischen ÖPNV und zwischen dem Pkw. MOIA versucht, genau diesen Bereich zu erschließen und das Beste aus beiden Welten zusammenzubringen. Tasbilek: Ja, wir haben ein Verkehrsproblem, aber ich be­ zweifle sehr, dass wir durch so ein Projekt weniger Fahrzeuge ha­ ben werden, eher umgekehrt. HW: Müssten die Hamburger Unternehmen nicht auch dazu bei- tragen, den Verkehr zu reduzieren, etwa bei den Pendlern? Wäre das nicht ein gemeinsamer Markt für Sie beide? Henrich: Der Unternehmensmarkt wird für die Taxen und für uns hochgradig relevant und interessant sein. Geschäftsreisende bevorzugen oft das Taxi und werden das auch in Zukunft tun, wenn es darum geht, dabei möglicherweise vertrauliche Telefon­ gespräche zu führen oder mit Kollegen zu sprechen. Deswegen wird das Taxi dort sehr wichtig bleiben. Gleichzeitig haben sie die Pendler, die morgens zur Arbeit und abends nach Hause fahren. Diese Fahrten eignen sich in besonderer Weise für das Pooling. Tasbilek: Ein interessanter Markt ist das allemal, und ich bin für alles Innovative, ja. Aber sind wir Taxifahrer in der neuen Mo­ bilitätswelt wirklich dabei? 2000 kam Cambio, 2001 Flinkster, 2004 Netbike, dann hatten wir 2006 Greenwheels, 2008 Car2go, MyTaxi 2009, Drive now 2011, Uber 2013, seit 2015 dann Emmy, Allygator Shuttle, CleverShuttle, oBikes, Multicity, Berlkönig, MOIA – Verzeihung, aber im Augenblick haben wir Taxifahrer wirklich Existenzängste. Torsten Meise redaktion@hamburger-wirtschaft.de Telefon 36138-563 Die Handelskammer Hamburg hat im Jahr 2015 begonnen, sich mit Gewerbevertretern über die Zukunftsfähigkeit des Taxigewerbes auszutauschen. Dabei geht es auch darum, Ideen zu entwickeln, wie der bestehende Rechtsrahmen besser ausgenutzt und gegebe- nenfalls verändert werden kann und welchen Beitrag das Taxige- werbe zur positiven Entwicklung des Wirtschaftsstandortes leisten kann. Eine Anpassung des Tarifs zu verkehrlichen Hauptzeiten ist ein Ergebnis dieser Arbeit. Den Dialog zwischen Taxigewerbe und MOIA hat die Handelskam- mer bereits in ihrem „Zukunftsworkshop Taxigewerbe“ am 22. Ja- nuar 2018 gestartet. Einzelgespräche mit Unternehmensvertretern zum Ausgleich von Interessen folgten. Das vorliegende Streitge- spräch setzt diesen Dialog und die Arbeit an der Zukunftsfähigkeit des Taxigewerbes fort. Am 30. Mai hat außerdem eine Talkrunde zwischen MOIA und dem Taxigewerbe sowie der Wirtschaftsbehör- de mit 70 Teilnehmern stattgefunden. Handelskammer schafft Dialog

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