Dezember 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 12 / 18  STANDORT 36 FOTO: ISTOCK.COM/ DELMAINE DONSON Die Digitalisierung kann dazu beitragen, den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in Hamburg abzumildern. Ein Überblick über aktuelle Untersuchungen. Interaktiver Fachkräftemonitor D er Fachkräftemangel zählt für sechs von zehnHamburger Unternehmen zu einem der größten Risiken bei der eigenen Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten, ergab die Handelskammer-Konjunkturbefragung im Herbst 2018. Ein weiteres Resultat: Jeder zweite Betrieb kann offene Stellen nicht zeitnah besetzen. Als Hauptgründe hierfür führen jeweils rund zwei von drei Befragten an, dass es schlichtweg keine Bewerber gibt oder vorhandene Bewerber über zu geringe beziehungsweise unpassende Qualifikati- onen verfügen. Werden sich derzeitige Fachkräfteeng- pässe künftig wieder entspannen oder sogar noch weiter verschärfen? Antworten auf diese Frage bietet der Handelskammer- Fachkräftemonitor Hamburg, ein intuitiv bedienbares Online-Tool für branchen- und berufsspezifische Analysen der Fachkräfte- entwicklung inHamburg bis zum Jahr 2030 ( www.fkm-hamburg.de ). Die dort darge- Wichtiges für die Stadt und die Metropolregion STANDORT entsprechenden Engpassprognosen bei etwa 100000, 89000 oder 83000 Personen; je nachdem, ob die Digitalisierung lang- sam, in mittlerem Tempo oder schnell vo­ ranschreitet. Dass sich die Arbeitskräftelü- cke in den kommenden zwölf Jahren trotz Digitalisierungseffekten voraussichtlich weiter vergrößern wird, ist in erster Linie auf den demografischenWandel zurückzu- führen. Das Angebot an Arbeitskräften auf dem Hamburger Arbeitsmarkt könnte von der- zeit 1006000 auf rund 849000 Personen im Jahr 2030 schrumpfen – somit stünden etwa 157 000 Arbeitskräfte weniger zur Verfü- gung als heute. Zwar wird auch das Nach- fragepotenzial – also die Anzahl an Perso- nen, die von Unternehmen insgesamt beschäftigt werden könnten – in Zukunft voraussichtlich tendenziell sinken, aber selbst bei Eintreten des Szenarios „Digita- lisierung schnell“ nicht in dem Maße wie das Angebot an Arbeitskräften. Wenngleich nach derzeitigemKennt- nisstand bis zum Jahr 2030 keine umfas- sende Arbeitslosigkeit in Hamburg durch die fortschreitende Digitalisierung droht, ist dennoch zu beachten, dass die Digita- lisierung je nach Qualifikationsniveau, Branche und Berufsgruppe zu mehr oder minder starken positiven oder negativen Veränderungen führen wird. Sowohl bei der Digitalisierung als auch beim Fachkräf- temangel sind zahlreiche Stellschrauben und Maßnahmen denkbar, mit denen sich die Zukunft zum Besseren hin gestalten lässt. W I R U N T E R S T Ü T Z E N D A S K I N D E R K R E B S - Z E N T R U M H A M B U R G Seit 2015 betreuen wir das Projekt BILDUNG OHNE HINDERNISSE , mit Einsatz unserer Man-Power, Ideen, Logistik und Komponenten zur Live-Übertragung von Unterrichtsstunden für krebskranke Kinder aus ihrer Schule nach Hause! büroTec M. Giese GmbH · Mörkenstr. 7 · 22767 Hamburg T+ 49 40 3696 95-0 · info@buerotec.de · buerotec.de Studien zum Thema Arbeitskräfte- entwicklung finden Sie unter www.hk24.de/analysen www.fkm-hamburg.de www.hk24.de/konjunktur Information Torsten König torsten.koenig@hk24.de Telefon 36138-367 stellte Nachfrage hiesiger Unternehmen nach Arbeitskräften geht vom Szenario ei- ner linear voranschreitenden Digitalisie- rung aus. Welche Auswirkungen hingegen eine sich besonders rasch vollziehende oder al- ternativ eine eher zögerlich in Gang kom- mende Digitalisierung auf denHamburger Arbeitsmarkt haben könnte, wurde in einer aktuellen Studie prognostiziert, die die Handelskammer beim Wirtschaftsfor- schungsinstitut WifOR in Auftrag gegeben hat: Vergleiche von Angebots- und Nachfra- gepotenzial legen nahe, dass eine verän- derte Nachfrage nach Arbeitskräften auf- grund der Digitalisierung den sich bis zum Jahr 2030 weiter verschärfenden Fachkräf- temangel nicht beseitigen, aber etwas ab- mildern könnte. Bezogen auf alle Wirtschaftszweige und alle Berufe, fehlen Hamburger Unter- nehmen derzeit rechnerisch rund 50000 Arbeitskräfte. Für das Jahr 2030 liegen die

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