Februar/März 2021

ILLUSTRATION HANDELSKAMMER HAMBURG DIALOG IST ALLES Über ein kürzlich eingerichtetes Online-Tool (siehe auch Seite 10) bietet die Handels- kammer ihren Mitgliedsunterneh- men unter www. hk24.de/mitreden die Möglichkeit zumDialog. Die Beteiligungsplatt- form beginnt zunächst mit Beiträgen zur Standortstrategie „Hamburg 2040“ und zur Hafenent- wicklung. DIE ZU KUNFT MITGE STALTEN Wer Ideen hat, die den Hafen und den Wirtschaftsstand- ort Hamburg weiter voranbrin- gen, kann sich aktiv einbringen. An- sprechpartner bei der Handelskam- mer ist Dr. Philipp Henze (36138-314, philipp.henze@ hk24.de). HAFEN ZUKUNFT operation entlang der Unterelbe und das Ermögli- chen von weiteren Terminalbeteiligungen, wo dies dem Ziel der Ladungsbindung und -generierung dienen kann. Außerdem sollen die norddeutschen Seehäfen in ausländischen Zielmärkten stärker auf Synergien durch eine gemeinsame Vermarktung setzen. Das dritte Handlungsfeld betrifft die Innova- tionen. Der Hafen soll Innovationstreiber für die Industrie werden und Raum für Felder wie 3D- Druck und Bio- oder Wasserstofftechnologie ent- stehen. Eine weitere Forderung lautet, Projekte für Erneuerbare Energien voranzutreiben. Gleiches gilt für Digitalisierung sowie den Breitband- und 5G- Ausbau. Etablierte Unternehmen und Start-ups, die neue Materialien auf Basis nachwachsender Roh- stoffe und Nanotechnologie entwickeln und pro- duzieren, sollen ebenfalls angelockt und der Hafen zum Nukleus eines Netzwerkes für autonome Systeme und autonomeMobilität werden. Und viertens geht es um die Lage des Hafens inmitten einer Millionenmetropole. Stadt- und Hafenentwicklung müsse syner- getisch erfolgen, so das Papier. Zum Beispiel sollten sich der neue Stadtteil Grasbrook zum In- novationsquartier für Firmen und Fachkräfte entwickeln, neue Industriequartiere entlang der Unterelbe entstehen und die Ha- fenerweiterungsfläche Moor- burg für die Entwicklung eines Energ ie - und Kl imaha fens genutzt werden. Wie die Leitlinien zur Stand- ortstrategie „Hamburg 2040“ ist auch der „Zukunftsplan Hafen“ in einembreiten Be- teiligungsprozess entstanden. „Die SWOT-Analyse wurde in unserem Ausschuss diskutiert und er- gänzt, genauso das gesamte Papier mit Zielsystem und Forderungen“, erklärt KerstinWendt-Heinrich, van der Schalks Nachfolgerin an der Ausschuss- spitze. „Außerdem hat es zwei Spitzentreffen der Hafenwirtschaft gegeben, moderiert und zusam- mengefasst durch die Handelskammer.“ Jetzt gehe es an die Umsetzung und darum, die Ideen und For- derungen im neuen Hafenentwicklungsplan einzu- bringen, sagtWendt-Heinrich. Die wirkliche Arbeit, so die Ausschussvorsitzende, beginne erst jetzt. hat sie im Rahmen der Standortstrategie „Ham- burg 2040“ einen eigenen Zukunftsplan für den Hafen erarbeitet, abrufbar unter www.hk24.de/ hafen2040 . „D ieses Papier soll aufzeigen, wie der Hamburger Hafen zu einem Motor und Innovati- onstreiber für die wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs und für ganz Norddeutschland werden kann“, sagt Willem van der Schalk, Vizepräses der Handelskammer und früherer Vorsitzender des Hafen-Ausschusses. Zur Erreichung dieses Ziels nennt der Zu- kunftsplan vier Handlungsfelder mit jeweils kon- kreten Forderungen. „Für eine erfolgreiche Zukunft des Hafens müssen diese Punkte in den neuen Ha- fenentwicklungsplan einfließen“, sagt van der Schalk. Weniger Bürokratie, mehr Innovation Handlungsbedarf sieht die Handelskammer beispielsweise bei der Beseitigung regulatorischer Hürden und beim Ausbau der Infrastruktur. Dafür sollen die Verwaltung digitaler und einfacher, Planungs-, Bau- und Genehmigungsverfahren beschleunigt und Investitionsmittel auf hohem Niveau verstetigt werden. Zudem müssen die Infra- struktur im und um den Hafen umfassend ertüch- tigt, Wassertiefen im Hafen und in der Elbe dauer- haft sichergestellt und die Hinterlandanbindung weiter optimiert werden. Auch das Thema Ladung ist wichtig. Hier setzt die Handelskammer auf gezielte Maßnahmen, die zugleich die Wertschöpfung am Standort stärken: „Generieren und Sichern von Umschlag darf kein Selbstzweck sein, sondern muss der Steigerung von Wertschöpfung dienen.“ Die Kammer fordert eine Ansiedlungskampagne für Industrie- und Lo- gistikunternehmen, eine intensivierte Hafenko- hamburg2040_de_print.indd 1 10.11.20 16:07 ALEXANDER SIEBERT red ktion@h mburger-wirtsch ft.de

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