JUNI/JULI 2021

ALLE DETAILS ZUR STUDIE Wie sind Stärken und Schwächen der einzelnen Public Values genau verteilt? Wie setzt sich die Gruppe der Stake- holderinnen und Stakeholder kon- kret zusammen? Und wie viele Einzelbeiträge wurden überhaupt eingereicht? Diese und viele weitere Fragen werden im Blog-Beitrag und dem Zusatzmate- rial auf der Website zur neuen Stand- ortstrategie „Ham- burg 2040“ be- antwortet. Zudem steht dort eine Zusammenfassung zumDownload zur Verfügung. Und wie immer kann jeder, der sich an der Neuausrich- tung der Handels- kammer beteiligen möchte, seine Kommentare zum Thema abgeben. Alle Infos und Beiträge dazu im Netz unter www. hamburg2040.de GEMEINWOHL BEFRAGUNG allemdie hohe Erwartung an die Kammer, sich nicht nur für die Interessen der Wirtschaft einzusetzen, sondern auch die Gesellschaft der Zukunft aktiv mitzugestalten. „Eine spannende Herausforderung, die uns als Institution statt der reinen Aufgaben- erledigung eine klare Sinnorientierung zuschreibt“, so Heyne. „Unsere Standortstrategie ‚Hamburg 2040‘ liefert auch dafürwichtige Ansätze. Das Ergeb- nis der Gemeinwohlbefragung bestärkt uns darin, diesenWeg selbstbewusst weiterzuverfolgen.“ Der Zeitpunkt der Studie könnte nicht besser sein. Alle fünf Jahre erarbeitet die Handelskammer ein neues Leitbild, im Herbst ist es wieder so weit. „Mit der Bestimmung unseres Gemeinwohlbeitrags können wir unser Leitbild schärfen und uns als mo- dernes, ehrbares Vorbild neu aufstellen“, sagt Präses Aust. Nach der Frage nach dem Nutzen, also nach dem „Was“, steht nun die Frage nach dem „Wie“. „Ein Leitbild zu erarbeiten, war immer ein interner Pro- zess“, sagt der dafür zuständige Geschäftsführer Ad- rian Ulrich. „Der Blick von außen fehlte, aber dieses Puzzleteil liegt uns mit der Studie jetzt vor.“ Sie wird deshalb gemeinsam mit der neuen Standortstrate- gie „Hamburg 2040“ in das neue Leitbild einfließen und die Rolle der Kammer weiter stärken. Auch Timo Meynhardt rät dazu, die Studie als Chance zu nutzen. Er bedankt sich für denMut, sich demAußenbild zu stellen, ergänzt jedoch: „Gemein- wohl ist kein Gesetzesvollzug, sondern muss durch aktives Handeln verdient werden. Ich gratuliere zu diesem Ergebnis, aber weise auch darauf hin: Wer kann, der muss.“ Passend dazu griff er in seinem Fazit dieWorte von Präses Aust auf und ergänzte sie um einen entscheidenden Teil: „Die Kammer ist wieder da – und das ist gut so.“ nur für Anteilseigner:innen, Kundschaft oder den eigenen Erfolg. Der Handelskammer attestiert der Leipziger Wirtschaftspsychologe einen guten Bei- trag für das Gemeinwohl. Übertragen auf Schulno- ten: „Noch keine Eins, aber eine gute Zwei.“ Das un- terstreicht auch der Blick auf sein Gemeinwohl- Ranking, in dem er die untersuchten Betriebe und Institutionen einstuft. In der Tabelle, in der die Feuerwehrmit 5,69 Punkten an der Spitze steht und die Marke Marlboro mit 1,88 Punkten auf Platz 135 am Ende liegt, nimmt die Handelskammer mit 3,89 Punkten Rang 56 ein – steht also noch vor der Deut- schen Bahn, der Europäischen Zentralbank und so- gar knapp vor der Bundesregierung. „Das ist mit ei- nemAugenzwinkern zu genießen“, sagt Meynhardt. Die Kammer soll Vorbild sein Für die Studie ließ Timo Meynhardt 30 „Stakehol- der-Interviews“ durchführen – mit Personen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, aus Wissen- schaft und Medien, aus Vereinen und Verbänden, Kunst, Kultur und Kirche. Die Untersuchung lasse sich daher als repräsentativ betrachten, sagt er. Die Interviews wertete Meynhardt anschließend aus und leitete daraus sieben Gemeinwohlbeiträge ab, sogenannte Public Values. Diese untersuchte er auf Stärken, Schwächen und Veränderungsimpulse. Die Ergebnisse sind überraschend. Grundsätz- lich wird die Handelskammer zwar als kraftvolle Stimme wahrgenommen, die Unternehmen Hilfe zur Selbsthilfe bietet, Lebenschancen und Erfolg jedes und jeder Einzelnen sowie die Entwicklung des Standortes fördert. Künftig erwartetman von ihr zu- dem eine gesamtgesellschaftliche Ausrichtung, bei der die Wirtschaft noch stärker als Teil der Gesell- schaft gesehen wird. Um die Wirtschaft und damit auch die Lebensfähigkeit Hamburgs zu stärken, soll die Kammer als Vorbild nach außen auftreten. „Das entstandene Gemeinwohlprofil verdeut- licht: Es wurde viel erreicht, und es wird viel erwar- tet“, fasst Meynhardt zusammen. „Im Kern geht es um eine aktive Rolle, die Lebensfähigkeit von Ham- burg zu stärken. Eine große Aufgabe, für die dieHan- delskammer gut gerüstet ist.“ Das findet auchHaupt- geschäftsführerDr.MalteHeyne. Ihnüberrasche vor ALEXANDER SIEBERT red ktion@h mburger-wirtsch ft.de Für die große Aufgabe, die Lebensfähigkeit von Hamburg zu stärken, ist die Handelskammer Hamburg gut gerüstet PROF. DR. TIMO MEYNHARDT

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