AUGUST/SEPTEMBER 2021

HAMBURGER WIRTSCHAFT 58 FOTOS: CHARLES ENGELKEN, HENNING ROGGE, DAVID VON BECKER, CHRISTIAN BENDEL KULTUR LEBEN Open-Air-Konzert imHinterhof des Molotow: Die Plätze sind oft schnell ausverkauft Die Konsequenz: Die „Panik City“ ist nur an vier statt an sieben Tagen geöffnet. Vorerst ganz ge­ schlossen bleibt die ebenfalls im Klubhaus gelegene Musikbühne „Bahnhof St. Pauli“. „Konzerte leben von Interaktion, das könnenwir derzeit nicht abbilden.“ Stattdessen feiern derzeit Tausende illegal jen­ seits der Corona-Regeln. Fenja Möller vom Vorstand des „Clubkombinat Hamburg“ ist sich sicher, dass sich in Musikclubs große Teile dieses Ausgeh­ publikums auffangen ließen. „Wir kön­ nen gute Lüftung, Teststrategien und Kontaktnachverfolgung gewährleis­ ten“, sagt Möller, die zudem Bookerin im „Molotow“ ist. Der Club auf St. Pauli ist eine der wenigen Spielstätten, die derzeit Konzerte auf einer Außenfläche anbieten können – nach den gegebenen Pandemie-Regeln. Für Verunsicherung sorgte allerdings, dass einePersonnach demBesucheines Freiluft-Konzerts imJuli positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Rund die Hälfte der Gäste musste sich daraufhin in Quarantäne begeben, wobei sich – nach anschließenden PCR-Tests – nie­ mand angesteckt hat. „Leider ist ein zu 100 Prozent sicheres Kulturerlebnis nicht möglich“, erklärte das Molotow im Anschluss. Das Open-Air-Programm läuft weiter, mit fünf Shows pro Woche im August – für jeweils 90 Gäste, normalerweise werden im Inne­ rennochdrei weitereBühnenbespielt. Programme von Land und Bund fangen zwar die Defizite auf. Doch die Organisation der Arbeitsab­ läufe lässt sich nicht auf Knopfdruck reaktivieren: Im „Molotow“ ist das Büroteam um gut ein Drittel ge­ schrumpft. Für Technik und Gastronomie habe das „Molotow“ zwar Personal gefunden, so Möller. Aber einige Minijobber hätten sich während der Corona- Zeit mit „Hartz 4“ abgesichert und könnten deshalb nochnichtwieder voll arbeiten. Ein besonderes Szenario durchleben wiederum die Hamburger Museen. Für kurze Zeit durften die Häuser am 12. März öffnen, mussten dann aber we­ gen einer Inzidenz über 100 bis zum 17. Mai erneut schließen. Nach dem Motto „Open but safe“ ist seit­ her etwa imMuseum für Kunst und Gewerbe ein Be­ such ohne Voranmeldung, aber mit Luca-App oder Fenja Möller

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