Dezember 2021/Januar 2022

cken: „WirkonnteneinigeForderungen einziehen, die wir eigentlich für unein- holbar hielten. Das ist ein Zeichen da- für, dass Unternehmen, die Zahlungs- schwierigkeiten hatten, durch die Corona-Hilfenwieder liquidewurden.“ Das Risiko besteht nun darin, dass sogenannte Zombie-Unternehmen entstehen. Das sind Betriebe, die ei- gentlich zahlungsun- fähig sind und nur durch die Corona-Hil- fen künstlich am Le- ben erhalten werden. Die Branche sieht von der Decken deshalb jetzt vor zwei Heraus- forderungen gestellt: Zum einen müsse die Rückzahlung der Hil- fen verträglich organi- siert werden, zum an- deren brauche es kre- ative Lösungen für neue Kredite. „Durch die Hilfen sinken die Eigenkapitalquoten der Unterneh- men. Diese sind aber wichtiges Kri- terium bei der Vergabe neuen Fremd- kapitals. Da müssen neue Regeln her, und dafür braucht es eine starke Finanzwirtschaft.“ Für eine starke Finanzwirtschaft setzt sich insbesondere die Handels- kammer ein. Mit dem Senat und dem Finanzplatz Hamburg e.V. hat sie den „Masterplan für die Hamburger Finanzwirtschaft 2021 bis 2025“ auf den Weg gebracht (siehe oben). Kern- ziele sind, Fachkräfte für Banken und Versicherungen nach Hamburg zu lo- cken, Fintechs zu fördern und jungen Menschen mehr Grundwissen in Sa- chen Finanzen zu vermitteln. „Für ei- nen starken Finanzstandort gilt es, ein exzellentes Bildungsangebot zu ent- wickeln, das die hellsten Köpfe aus Dr. Svenja Richartz weiß, dass das Thema Nachhaltigkeit für Geld- anlagen immer wichtiger wird. ALEXANDER SIEBERT red ktion@h mburger-wirtsch ft.de MASTERPLAN Hamburg ist der älteste Börsenplatz Deutschlands. Hier wurde mit der Feuerkasse der erste Versicherer der Welt gegründet, die erste Sparkasse eröffnet und das Zentralbankwesen ins Leben gerufen. Hamburg hat Impulse gesetzt, die das Finanzwesen verändert haben. Damit Hamburg ein Standort mit Strahlkraft bleibt, haben Handelskammer, Finanzplatz Hamburg e.V. und der Senat den „Masterplan Finanzwirtschaft“ entwickelt, mit dem zugleich ein vielfältiges und attraktives Angebot an Finanzdienstleistungen für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger gesichert werden soll. Mehr Informationen unter www.hk24.de/masterplan-finanzwirtschaft BRANCHEN REPORT FINANZWIRTSCHAFT jetztneutralmieten.de Mit unseren Services und dem KlimaschutzBeitrag wählen Sie die nachhaltigste Lösung, Ihr Team mit Berufs- kleidung auszustatten. VERANTWORTUNG TRAGEN NACHHALTIG dem In- und Ausland anzieht“, sagt Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse und Vorsit- zender des Finanzplatz Hamburg e.V. Tatsächlich war die Zahl der Beschäf- tigten in der Finanzwirtschaft zuletzt gesunken – von knapp 47000 im Jahr 2008 auf gut 44000 im Jahr 2019. Zu- dem habe der Finanzstandort Ham- burg im Vergleich zu Frankfurt oder Mün- chen an Bedeutung ver- loren, sagt Finanzsena- tor Dr. Andreas Dressel (SPD). Mit dem neuen Masterplan will er „den Wandel gestalten – und nicht zuschauen“. Für Handelskam- mer-Vizepräses Niels Pirck liegt das Potenzial dafür unter anderem bei der Finanzierung von Zukunftstechno- logien. Klimaschutz spielt im Master- plan ebenfalls einewichtige Rolle. Auch für Versicherer und Finanz- dienstleister ist Nachhaltigkeit das Thema der Zukunft, glaubt Dr. Svenja Richartz, Geschäftsführerin der Mund & Fester Verwaltungsgesellschaft und ebenfalls Mitglied im Finanzwirt- schafts-Ausschuss der Kammer. „Ge- sellschaften müssen sich Gedanken über nachhaltige Geldanlage machen“, sagt sie. Schließlich mache der Versi- cherungsmarkt einen Großteil der in- stitutionell getätigten Anlagen aus. Da- bei gehe es auch um die Reputation der Unternehmen. Sowird inZukunftwohl auch der ökologische Fußabdruck beim Fiebermessen der Finanzbran- che eine immer größere Rolle spielen. WWW.HK24.DE

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