Dezember 2021/Januar 2022

gangenen August zwar einen Anstieg der Ankünfte von Gästen um 29,7 Prozent auf 568000 im Vergleich zum Vorjahres- monat. Doch 2019 empfing Hamburg im August noch 753000Menschen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir wie- der an die Erfolge und Umsätze von 2019 anknüpfen werden“, erklärt Christina Block, Gesellschafterin der BlockGruppe. Doch das Grand Elysée Hamburg am Dammtor stehe weiterhin vor Herausfor- derungen. „Das Leben kehrt zurück ins Hotel, besonders unsere Restaurants sind wieder sehr gut besucht, aber die Vielfalt fehlt noch, vor allem imBusiness- Bereich, da sind wir erst bei rund 50 Pro- zent.“ Es sei zwar schön, dass imOktober der ITS-Weltkongress stattfand. „Aber es wird noch dauern, bis die Messe Ham- burg wieder zu voller Blüte gelangt.“‟ Laut Christina Block kommen der- zeit viele Privatreisende, die individueller betreut werden müssten. Eine ihrer zen­ tralen Fragen: Wie lassen sich Gäste län- ger in der Stadt halten, sodass sie nicht in die Küstenregionen oder nach Berlin ab- wandern? Aufgrund der restriktiveren Pandemie-Regularien gibt es nachwie vor weniger Veranstaltungen als in anderen Bundesländern. „Ich bin eine große Ver- fechterin vonHamburg“, sagt Block, „aber wir können uns nicht auf der Attraktivität der Stadt ausruhen, da die Hotels immer noch strenge bürokratische Regeln bei BIRGIT REUTHER redaktion@hamburger-wirtschaft.de DROHT DIE INSOLVENZ? Für Unternehmen, die infolge der Corona-Pan- demie überschuldet, aber nicht zahlungsunfähig sind, hat die Handelskammer ein neues Bera- tungsangebot: „Droht die Insolvenz?“ Per Video- Chat helfen Fachleute der Handelskammer und für Insolvenzrecht, Wege aus der Krise zu finden. Das rund 45-minütige Gespräch im geschützten virtuellen Raum ist kostenlos. Wichtige Kenn­ zahlen wie eine aktuelle Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) sollten vorliegen. Der nächste Termin ist der 21. Dezember. Informatio- nen unter www.hk24.de/event/131141123 . Ansprechpartner: Torsten Liedtke, 36138-390, torsten.liedtke@hk24.de BRANCHEN REPORT GASTGEWERBE UND FREIZEITWIRTSCHAFT Design - Bau - Service Gewerbeimmobilien System mit GOLDBECK Niederlassung Hamburg Fuhlsbüttler Straße 29a, 22305 Hamburg Tel. +49 40 713761-0, hamburg@goldbeck.de building excellence goldbeck.de der Umsetzung von Veranstaltungen ein- halten müssen, zum Beispiel, was die An- zahl der Gäste betrifft.“ Für 2022 nimmt die Block Gruppe die Themen Digitalisierung, New Work und Weiterbildung, aber auch Tierwohl und Nachhaltigkeit verstärkt in den Fokus. Im Gastgewerbe ginge es vor allem darum, dem Nachholbedarf der Gäste gerecht zu werden und zugleich den Personalbedarf decken zu können, so Block. Verschärfter Personalmangel Durch die Abwanderung von Fachkräften aus den vomLockdown besonders betrof- fenen Branchen ist der Fachkräftemangel eine große Herausforderung für die Tou- rismus- und Freizeitwirtschaft. Niklaus Kaiser von Rosenburg, Vizepräsident des DEHOGA Hamburg, schätzt, dass in Ho- tellerie und Gastronomie etwa 8000 Ar- beitskräfte in der Stadt fehlen. Die verschärfte Situation bestätigt auch Dominik Großefeld, Betreiber des „Silbersack“ in St. Pauli und Vorsitzender des barkombinat Hamburg e.V. In diesem Lobbyverband haben sich 2020 rund 60 Barbetreibende zusammengeschlossen. Laut Großefeld wird die Gastronomie nach wie vor nicht kleinteilig genug von der Politik wahrgenommen. Aber gerade die hohe Diversität zeichne den Kiez als touristisches Ziel aus. Die 2G-Regelung sieht Großefeld positiv, doch auch sie habe einen bitteren Beigeschmack, da er für die Einlasskontrolle eine zusätzliche Kraft einstellen müsse. „Die Tagesum- sätze entsprechen allerdings wieder der Vor-Corona-Zeit, das ist sehr erfreulich.“ Ob sich Gastronomie und Hotellerie imJahr 2022 wirtschaftlich erholen, dazu kann der DEHOGA aufgrund der sich er- neut zuspitzenden Corona-Situation keine Aussage machen. Niklaus Kaiser von Rosenburg prognostiziert: „Gast­ gewerbe und Veranstaltungsbranche nehmen die Unwägbarkeiten der Infek- tionslage mit in das Jahr 2022 hinein und können nach wie vor nicht verlässlich planen.“

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