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HAMBURGER WIRTSCHAFT 08 / 16 

BÜCHER

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BÜCHER

Bildband

Eine Herzensangelegenheit

Ist das etwa noch eines dieser unzähligen großformati-

gen Hamburg-Bücher mit den ewig gleichen Postkarten-

motiven und Ansammlungen textlicher Klischees? Nein,

bei diesem Band ist alles „premium“ und „prachtvoll“:

das Gewicht von drei Kilogramm, der stabile Schmuck-

schuber, die mehr als 290 teils doppelseitigen Abbildun-

gen und die Spezialseiten zur Kunstmeile, Musikmetro­

pole, zum Hafen und zur Insel Neuwerk sowie zu den

Gärten und Parks der Stadt. Auch die vier Reisefotogra-

fen beziehungsweise -autoren verdienen das Attribut

„renommiert“ und vermitteln neue Blickwinkel und Detailinformationen. Oder wussten Sie,

dass München, Stuttgart und Wiesbaden in Hamburgs Fläche gemeinsam Platz fänden?

Walter Fey, Max Galli, Nadine Kraft und Reinhard Ilg: „Hamburg“; Stürtz Verlag; Würzburg

2016; 224 Seiten; 49,95 Euro

Roman

Zeitsprünge

Es geht um nichts weni­

ger als die Zukunft des

– fiktiven – Traditions­

unternehmens Boettiger

& Consorten, gegründet

1896. Familienpatriarch

Hans-Peter Boettiger, der die Firma in dritter

Generation führt, feiert seinen 70. Geburts­

tag. Höchste Zeit also, sich Gedanken über

einen Nachfolger zu machen. Doch die

Suche nach einem geeigneten Kandidaten

innerhalb der Familie ist alles andere als

einfach. Denn hinter verschlossenen Türen

brodelt es. Seine Töchter Lilly und Wiebke

sowie sein Enkel Malte scheinen sich für

vieles zu interessieren. Nur nicht dafür, wer

die Firma einmal weiterführen wird. Thomas

Christen erzählt die Geschichte eines Ham­

burger Unternehmens über mehrere Gene­

rationen und zwei Weltkriege hinweg. Ent­

standen ist eine Familiensaga, die eng mit

der Geschichte der Stadt verknüpft ist.

Thomas Christen: „Die Abendgesellschaft

der Quartiersleute. Hamburger Generatio-

nenroman“; acabus Verlag; Hamburg 2016;

380 Seiten; 14,90 Euro

Radfahren

On Tour

Die Arbeitswoche war

mal wieder extrem

stressig? Sie sind von

Termin zu Termin ge­

rannt und reif für die

Insel? Dann schwingen

Sie sich doch aufs Rad,

um dem Großstadttrubel und den Touristen­

massen zumindest für ein paar Stunden zu

entfliehen. Wie wäre es zum Beispiel mit ei-

nem Abstecher nach Wilhelmsburg? Durch

den Alten Elbtunnel ist man im Nu auf der

anderen Flussseite. Von Steinwerder aus

führt eine zwölf Kilometer lange Radstrecke

vorbei am Energiebunker, am Inselpark, an

der Nordwandhalle und an der Windmühle

Johanna. Wer sich nach Wald und Wiesen

sehnt, der steigt an den Landungsbrücken

eben auf die Fähre Richtung Finkenwerder

und radelt durchs Alte Land. Insgesamt elf

Radtouren hat Christiana M. Wetzel zusam­

mengestellt. Und die führen bei Weitem

nicht nur zu Standard-Sehenswürdigkeiten.

Christiana M. Wetzel: „Hamburg mit dem

Rad entdecken“; Bruckmann Verlag; Mün-

chen 2016; 144 Seiten; 13,99 Euro

Stadtführer

Ein Erbe

Unweit des Maritimen Muse-

ums steht er, der Störtebecker

– und zwar mit stolzgeschwell­

ter Brust. Die Bronzestatue von

Hamburgs bekanntestem Frei­

beuter wurde 1982 in der Nähe

des Ortes aufgestellt, an dem

man ihn mehr als 580 Jahre

zuvor vermutlich hingerichtet

hat. Dieses Denkmal ist nur eine

der vielen Sehenswürdigkeiten

in der Speicherstadt und im

Kontorhausviertel. Das größte

zusammengehörende Speicher­

ensemble der Welt sowie das

erste reine Büroviertel Europas

zeugen von Hamburgs Aufstieg

zur Handelsmetropole. Der

Fotograf Michael Pasdzior be­

schreibt in diesem Buch insge­

samt 50 Orte und Gebäude, die

jeder Einheimische definitiv aus

dem Effeff kennen sollte – und

das nicht nur, weil beide Quar­

tiere seit ziemlich genau einem

Jahr zum UNESCO-Weltkultur­

erbe gehören. Die Kornhaus­

brücke und die Oberhafenkan­

tine gehören genauso dazu

wie das Miramar-Haus und der

Montanhof.

Michael Pasdzior: „Speicher-

stadt und Kontorhausviertel.

Ein Spaziergang durch Ham-

burgs Weltkulturerbe“; Wach-

holtz Verlag; Hamburg 2016;

128 Seiten; 9,95 Euro