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Page Background konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de Büro- und Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, individuell und nachhaltig GOLDBECK Nord GmbH, Niederlassung Hamburg 22143 Hamburg, Neuer Höltigbaum 1–3 Tel. 040/713761-0

den kommenden drei Jahren auf fünf Mil-

liarden Euro verdoppeln, in den nächsten

fünf bis sieben Jahren ist sogar ein Anstieg

auf zehn Milliarden Euro möglich.“

Nach fast zehn Jahren wirtschaftlicher

Isolation haben die rund 80 Millionen

Iraner Nachholbedarf beim Konsum. Laut

einer Studie von Euler Hermes fehlten

dem Land allein von 2011 bis heute Im-

porte imWert von rund 30 Milliarden Euro.

Zunächst sei eine wachsende Nachfrage

nach Lebensmitteln und Medizinproduk-

ten zu erwarten, glaubt Euler-Hermes-

Chefvolkswirt Ludovic Subran. Danach

folgen Autos, Haushaltsartikel und Maschi-

nen fürs produzierende Gewerbe.

Im deutschen Irangeschäft spielt Ham-

burg eine besondere Rolle: In der Stadt gibt

es bundesweit die größte und europaweit

nach London die zweitgrößte iranische

Community. Das spiegelt sich in der Zahl

iranisch geführter Firmen wider, die sich

auf rund 500 beläuft.

Natürlich gibt es auch Risiken beim

Geschäft mit dem Iran. Dazu gehört unter

anderem mangelnde Transparenz bei ira-

nischen Unternehmen, die es sehr schwer

macht, die Bonität iranischer Geschäfts-

partner richtig einzuschätzen. Es sei zu-

dem nicht völlig auszuschließen, dass auf-

grund politischer Entwicklungen wieder

Sanktionen in Kraft treten, gibt René Ha-

run, Geschäftsführer der Auslandshandels-

kammer Iran, zu bedenken.

Veranstaltung

Am 7. Juni findet eine Info-Veranstaltung von

Handelskammer und BAFA zu außenwirtschafts-

rechtlichen Beschränken im Irangeschäft statt.

Anmeldungen sind möglich unter

www.hk24.de/

veranstaltungen

. Weiteres zu den Sanktionen

finden Sie unter

www.hk24.de/iran-sanktion

Trotz der Sanktionslockerungen sind

noch nicht alle Ausfuhren und sonstige

Rechtsgeschäfte im beziehungsweise mit

dem Iran erlaubt. Neben weiter bestehen-

den Verboten und Genehmigungspflichten

etwa aus der Iran-Menschenrechtsverord-

nung sind auch die allgemeinen export-

rechtlichen Vorschriften, insbesondere die

EG-Dual-Use-Verordnung und die Außen-

wirtschaftsverordnung, zu beachten.

Und auch wenn zahlreiche iranische

Banken – sofern nicht weiterhin sanktio-

niert – wieder an das internationale SWIFT-

Zahlungssystem angeschlossen sind, sind

deutsche Banken aufgrund weiter beste-

hender US-Sanktionen noch zurückhaltend

bei der Finanzierung des Irangeschäfts. Bei

der Europäisch-Iranischen Handelsbank

blickt man aber positiv in die Zukunft: „Uns

erreichen zurzeit sehr viele Anfragen zum

Iran sowohl aus Deutschland als auch aus

dem europäischen Ausland. Der Knoten ist

geplatzt“, berichtet Thomas Junge, Leiter

der Kreditabteilung Markt.

Timm Rohweder

timm.rohweder@hk24.de

Telefon 36138-292

HAMBURGER WIRTSCHAFT 04 / 16 

MÄRKTE

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DR. VOLKER TREIER

stellvertretender Hauptgeschäfts­

führer des DIHK

„Das deutsch-

iranische Han-

delsvolumen

könnte sich in

den kommenden

drei Jahren auf

fünf Milliarden

Euro verdoppeln“