Katja Kasten
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HAMBURGER WIRTSCHAFT 03 / 16
TITEL
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FOTOS: STEFAN MALZKORN
... seit 1978 in Hamburg Professionelle Büroeinrichtungen Deutsche Markenfabrikate von günstig bis exklusiv Habichthorst 44-46 • Tel. 57 14 70-0 • www.agentur78.de Möbel- AusstellungAgentur78_abAug08 09.07.2008 10:23 Uhr Seite 1
den Kaffee mit einem Probat Spezial, einem Trommelröster von
1950. Der steht neben dem Eingang. Sechs Stunden täglich wirbelt
er die Bohnen durcheinander. Der Duft von Kaffee liegt in der Luft.
Touristen schauen Moser über die Schulter. 20 Minuten bei rund
200 Grad rotieren die Bohnen. So bleibt das Aroma erhalten, der
Kaffee wird bekömmlich. Heute steht die Hamburger Mischung
auf dem Programm. Der Klassiker.
„Sicher verkaufen wir viel im Laden“, sagt Moser. „Wir beliefern
aber auch weltweit Hotels, Restaurants, Cafés und Coffeeshops.“
Bei Burg will man sich, wie beim Juwelier Heinecke, nicht mehr nur
auf das „klassische“ Geschäft verlassen. Daher sind die Regale ge-
füllt mit Accessoires: Frühstücksbrettchen, Tassen und Kannen.
Auch Tee gibt es. „Wir erweitern unser Sortiment permanent“, er-
zählt Sturm. „Der Trend im Einzelhandel geht zu Spezialitäten.“
Gleich neben Burg hat vor acht Jahren Rubina Melik Aslanian
ihr RuBios eröffnet, ein Bio-Delikatessen-Geschäft mit Café. Die
Tische sind mittags voll besetzt. Auf der Speisekarte stehen Suppen,
Tafelspitz, Biokaffee und selbstgemachter Kuchen; in den Regalen
finden sich auch Kerzen, Wein, Blumen, Pralinen und Schmuck.
„Ich schaue mir immer die Auslagen der anderen Geschäfte an und
überlege dann, was in der Straße fehlt“, sagt die 59-Jährige, die in
der Gegend groß geworden ist und hier immer noch lebt. Es sei
eben „ihre“ Ecke, in der sie am liebsten für immer bleiben möchte.
Sie beobachtet deshalb genau, wie sich die Straße entwickelt.
Hört sie, dass ein Geschäft schließt, macht sie sich Sorgen. Direkt
gegenüber ihres Cafés wird am Jahresende ein Ladenlokal frei.
Elektro-Ruhland macht nach 40 Jahren zu. Aus Altersgründen gibt
Egon-Eckard Ruhland das Geschäft auf. „Wer wird dort eröffnen?“,
fragt sich Aslanian und hofft, dass der Vermieter an den Einzelhan-
del in der Straße glaubt. Wünschen würde sie sich allerdings etwas
anderes: „Es müsste ein Gesetz geben, das die Mischung auch
für die Zukunft garantiert. Das wäre für uns alle sehr positiv.“
Zurück zuWerner Heinecke. Fragt man ihn nach der Entwick-
lung der Straße, sagt er: „Hier hat sich doch alles verbessert.“ Er
erzählt von den Kunden, die vomnahen schicken Straßenbahnring
kommen, von der Gastronomie in den Sommermonaten und dem
Leben auf der Straße. „Solange so viele junge Menschen bei uns
kaufen, blicke ich positiv in die Zukunft.“
Die Mischung aus Einzelhandel und Gastronomie
muss auch in Zukunft bestehen bleiben
WERNER HEINECKE
Geschäftsführer der Carl A. Heinecke GmbH
„Wir ruhen uns nicht aus.
Wir reagieren ständig auf
Trends“
Werner Heinecke (oberes Bild,
2.v.re.) führt mit seiner Frau
Ursula, Sohn Jan-Werner und Tochter Anja-Ellen ein Juwelier-
geschäft, dass sein Großvater 1948 gründete