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HAMBURGER WIRTSCHAFT 03 / 16 

MACHER

20

FOTOS: MIKE SCHAEFER

TOM LEIFER

Designer

„Als Designer geht es darum,

mit offenen Augen durch die

Welt zu gehen“

Von der Idee, der „Hamburger

Wirtschaft“ ein neues Aussehen zu

verpassen, musste die Redaktion

Tom Leifer nicht lange überzeugen.

Der Designer war auf Anhieb begeistert.

Arbeiten mit

allen Sinnen

J

eder fängt mal klein an. Tom Leifer zumBeispiel machte

seine ersten Schritte in Richtung Berufung mit einem

Bilderbuch, das er als Zwölfjähriger für seine Nichte

entwarf. Das Thema: die Entwicklung der Sonnenblume.

Denkt er heute daran zurück, staunt der inzwischen mehrfach

ausgezeichnete Designer noch immer über seine kindliche

Professionalität. „Besonders bemerkenswert ist, dass ich das

Buchcover sogar mit einem Verlagslogo gebrandet habe“, er-

zählt der 51-Jährige.

Diese Faszination für Formen, Farben und Schriften, die

er schon in der Kindheit hatte, nutzt Leifer seit mittlerweile

25 Jahren auch beruflich – zunächst als Angestellter, später

als Selbstständiger. Seine Agentur Tom Leifer Design feierte

2015 ihr zehnjähriges Firmenjubiläum. Rückblickend betrach-

tet war die Gründung allerdings eine Art glückliche Fügung.

Denn obwohl Leifer bereits während des Studiums für das

Modehaus Hallhuber Einkaufstaschen gestaltete, entschied

er sich nach demDiplom zunächst für die klassische Agentur-

karriere und gegen die sofortige Selbstständigkeit. „Ich bin

von Natur aus eigentlich jemand, der sich gerne auf sicherem

Terrain bewegt“, begründet er seine damalige Entscheidung.

Bei aller Vorsicht scheut sich der Vater eines vierjährigen

Sohns und einer 18-jährigen Tochter jedoch nie davor, Chan-

cen zu ergreifen. Nachdem er acht Jahre lang Partner in einer

großen Agentur war, gründete Leifer Ende 2005 sein eigenes

Unternehmen. „Die Vorteile der Selbstständigkeit überwie-

gen“, sagt er heute. „Und ohne eine gewisse Grundnervosität,

wäre man vielleicht auch nicht so motiviert.“

Die Mischung aus Empathie und Offenheit, seine Liebe

zum Detail und der Blick fürs große Ganze prägen seine Ar-

beit. „Als Designer geht es darum, mit offenen Augen durch

die Welt zu gehen und die Dinge um sich herum zu erfassen“,

so der Hamburger.

Sein Schatz an Ideen, die vielen Sinneseindrücke und

seine Begeisterungsfähigkeit – er sagt von sich selbst, er sei

schnell entflammbar – sind auch die Basis für den Umgang

mit den Kunden. „Man muss eine breite Palette an Möglich-

keiten mitbringen und sich dann die Aufgabe des Kunden zu

eigenmachen“, sagt der Agenturchef. Unterstützung bekommt

er dabei von seinem 14-köpfigen Team. Spezialisiert hat sich