HAMBURGER WIRTSCHAFT 09 / 16
TRENDS
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enn der Elektriker oder aber der
Heizungsbauer nicht weiß, dass
Baupläne geändert wurden, gibt
es später mitunter Probleme beim Bau.
Building Information Modeling (BIM)
kann solche Abstimmungs- und Kommu
nikationsprobleme frühzeitig verhindern.
BIM bezeichnet eine Methode, bei der mit-
hilfe von Software ein virtuelles Gebäude-
modell entsteht. So sollen die Planung,
die Bauausführung und der anschließende
Betrieb optimiert werden. Dafür werden
alle relevanten Bauwerksdaten erfasst und
Planen und Bauen 4.0
Alles wird digitalisiert – auch der Bau und Betrieb von Gebäuden. Building Information Modeling
heißt die Methode, die die Zusammenarbeit aller am Bau Beteiligten verbessern soll.
in einer integrierten Datenbank verwaltet,
auf die alle Beteiligten zugreifen können.
Was das in der Praxis heißt? Werden
beispielsweise vom planenden Ingenieur
Änderungen in das digitale Modell einge-
pflegt, sehen das alle – vom Gebäudetech-
niker bis zum Handwerker. Sie können
schnell und informationssicher reagieren,
ihre eigenen Planungen entsprechend an-
passen und ins Modell einarbeiten.
BIM ermöglicht zudem Simulationen,
die wertvolle Erkenntnisse zu Themen wie
Immission und Emission liefern können.
Möglich sind weiterhin umfassende Be-
triebsmodelle, durch die wichtige Anfor
derungen zum späteren Gebäudebetrieb
bereits während der Planungsphase Be-
rücksichtigung finden.
Dieses kollaborative Arbeitsmodell
hilft außerdem bei der Materialfluss- und
Werkplanung. Hierfür werden fünfdimen
sionale Modelle erstellt, in denen unter
anderem Termine und Kosten als Dimen
sionen für den Bau integriert werden. Ein
lückenloses Controlling wird auf diese
Weise ebenfalls einfacher.
FOTO: LACOZZA /FOTOLIA