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HAMBURGER WIRTSCHAFT 10 / 16 

TITEL

13

FOTO: MICHAEL ZAPF

Laeiszhalle, die Zeit des Wartens in eine

Zeit der Vorfreude: Ab der Konzertsaison

2009 / 2010 präsentierte er die Elbphilhar-

monie-Konzerte überall in der Stadt –

eben nur nicht in der „Elphi“. Diese wird

am 11. Januar nun endlich mit einem

dreiwöchigen  Festival  eröffnet.

Vom Chicago Symphony Orchestra

und den Wiener Philharmonikern über

die Band „Einstürzende Neubauten“ bis

hin zum Jazz-Pianisten Brad Mehldau:

Lieben-Seutter verspricht „ein Programm

so dicht, vielfältig und hochwertig wie Sie

es wahrscheinlich kaum woanders auf

dem Planeten finden werden“.

Und scheinbar wurde es schon sehn-

süchtig erwartet. Denn die Verlosung von

1000 Karten für die Eröffnungskonzerte

löste im Sommer einen Hype aus. 220000

Musikbegeisterte aus 73 Nationen nah-

men teil. Die Bewerbungen kamen unter

anderem aus Namibia, Neuseeland, den

USA  und  der  Antarktis.

„Die Elbphilharmonie muss ein Ort

der Begegnung sein. Musik verbindet die

Menschen über alle sozialen, religiösen,

politischen Unterschiede hinweg“, sagt

Thomas Hengelbrock, Chefdirigent des

NDR Elbphilharmonie Orchesters. Um

dieses Ziel zu erreichen, seien abwechs-

Jörn Schüßler / Madeline Sieland

joern.schuessler@hk24.de

Telefon 36138-508

Internet

Weitere Informationen zur Elbphilharmonie

und den geplanten Konzerten finden Sie unter

www.elbphilharmonie.de

für 2010 geplante Eröffnung wurde immer

wieder verschoben. Zwei Untersuchungs-

ausschüsse haben sich mit der nicht ab-

geschlossenen Planung vor Baubeginn

sowie mangelhaften Verträgen beschäf-

tigt. Und zwischenzeitlich gab es sogar

einen  Baustopp.

Der Begeisterung für das Konzert-

haus tat das keinen Abbruch. „Die Elb-

philharmonie ist eine großartige Chance

für Hamburg. Alle, die sich für ihren Bau

oder die Musik in Hamburg engagieren,

wissen das und freuen sich, dieses einma-

lige Projekt miterleben und unterstützen

zu können“, sagt Peter Möhrle, von 1987

bis 1990 Präses der Handelskammer und

Stifter der Orgel in der Elbphilharmonie.

Die 2005 gegründete Stiftung Elb-

philharmonie führt unter anderem auch

die Stiftung Maritim Hermann & Milena

Ebel, Prof. Helmut und Prof. Hannelore

Greve, die Körber-Stiftung, die Hermann

Reemtsma Stiftung, Christine und Klaus-

Michael Kühne sowie Dr. Michael und

Christl Otto als Förderer des Baus und ei-

nes Musikvermittlungsprogramms.

Als sich abzeichnete, dass sich der

Bau noch hinziehen würde, wandelte

Christoph Lieben-Seutter, seit 2007 Ge­

neralintendant für Elbphilharmonie und

lungsreiche, lebendige Konzertangebote

zu  erschwinglichen  Preisen  nötig.

Wie die Akustik im großen Konzert-

saal ist, konnte das NDR Elbphilharmo-

nie Orchester Anfang September bereits

bei einer technischen Probe testen. Als

Residenzorchester wird es regelmäßig im

Großen Saal auftreten, während das En-

semble Resonanz als Ensemble-in-Resi-

dence den Kleinen Saal bespielt.

„Der Konzertsaal ist der Resonanz-

körper eines Orchesters. Seine Akustik,

Platzanordnung und Atmosphäre sind

von höchster Bedeutung für die Entwick-

lung des Orchesterklangs“, erklärt Hen-

gelbrock. „Ich verspreche mir vom Gro-

ßen Saal einen ähnlich positiven Einfluss

auf uns wie ihn das Concertgebouw in

Amsterdam oder der Goldene Saal im

Wiener Musikverein auf die dort residie-

renden Orchester gehabt haben.“