Previous Page  50 / 76 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 50 / 76 Next Page
Page Background

HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 16 

BÜCHER

50

BÜCHER

Kreativität

Und was malst du so?

Das U- und S-Bahnnetz wird zur Maschine und Containerbrücken

ähneln plötzlich Dinosauriern. Zuschauer stürmen das Millern-

tor-Stadion. Und dann? Was passiert dann? Hier ist eindeutig die

Kreativität des Malers gefragt. Auf 80 Seiten finden sich in diesem

Malbuch Motive mit Hamburgbezug – vom Hafen über den Elb-

strand bis hin zum Treppenviertel. Aber mit Ausmalen ist es nicht

getan: Auf allen Seiten, die die Illustratorengruppe „Die Krickel-

krakels“ gestaltet hat, fehlen Teile des Bildes. Doch lassen Sie sich von der Aufschrift „Junius

Junior“ nicht beirren. Denn viele Aufgabenstellungen sind so komplex, dass dieses Buch

nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene gemacht ist. Also lassen Sie Ihrer Fan­

tasie freien Lauf, malen Sie sich den Stress von der Seele und gestalten Sie zum Beispiel ein

Wasserspiel, das schöner ist als alles, was bisher in Planten un Blomen zu sehen war!

Nicole Iwanov, Ann-Cathrin Raab, Jasmin Schäfer, Trixi Schneefuß und Eleanor Sommer:

„Das große Kritzel-Schnipsel-Maggel-Ruffel-Tüdel-Hamburg-Buch“; Junius Junior; Hamburg

2016; 80 Seiten; 12 Euro

Gastronomie

Auf ein Bier

Sommer, Sonne, drau­

ßen sitzen: Und wo

geht das besser als im

Biergarten? 17 Ham­

burger Biergärten hat

Dorothée Engel unter

die Lupe genommen. Sie bewertet sie

unter anderem nach der Größe, den Prei­

sen und den Spielmöglichkeiten für Kinder.

Besonders kinderfreundlich ist demnach

– dank Spielplatz – das Gasthaus „Zur

Elbkate“, das an Schröders Elbpark grenzt.

Sehr günstig sind Essen und Getränke am

Ahoi Strandkiosk direkt neben der Strand­

perle in Övelgönne. Und was die Größe

angeht, ist das Landhaus Walter im Stadt­

park absolut nicht zu schlagen: 2500

Sitzplätze stehen in Norddeutschlands

größtem Biergarten zur Verfügung. Wer

es allerdings etwas ruhiger mag, dem sei

das Zollenspieker Fährhaus – gelegen

am südlichsten Punkt der Hansestadt –

wärmstens empfohlen.

Dorothée Engel: „Hamburgs schönste

Biergärten“; Sutton Verlag; Erfurt 2016;

96 Seiten; 14,99 Euro

Roman

Eine lange Reise

„Eine Seefahrt, die ist

lustig, eine Seefahrt, die

ist schön“, heißt es in

einem Volkslied. Doch

das, was der Heimat­

forscher Ronald Holst

in diesem Roman beschreibt, klingt alles

andere als spaßig. Das Buch handelt vom

entbehrungsreichen Alltag der Mannschaf­

ten auf den Frachtseglern, die im 19. Jahr­

hundert von Blankenese nach Südamerika

fuhren. Genauer gesagt geht es um den

14-jährigen Viet von Appen, der als Schiffs­

junge auf der „Comet“ anheuert. An Bord

bekommt er es mit süchtigen und gewalt­

tätigen Kollegen zu tun. Und was ist mit de-

nen, die im Fischerdorf Blankenese zurück­

blieben? Sie fristen ein Leben in Armut und

sind in ständiger Angst um die zur See fah­

renden Angehörigen. Holst erzählt – einge­

bettet in reale historische Zusammenhänge

– eine dramatische fiktive Geschichte.

Ronald Holst: „Tot geglaubt. Die mörde­

rische Reise der COMET aus Blankenese

1862 – 1867“; KJM Buchverlag; Hamburg

2015; 192 Seiten; 17 Euro

Entdecken

Für jeden etwas

Hand aufs Herz: Wie gut ken­

nen Sie Hamburg wirklich? Oder

sind Sie vor allem in Ihrem

Stadtteil, in Ihrem Quartier zu

Hause? Denn sind wir doch mal

ehrlich: Im Alltag bewegen wir

uns tendenziell immer auf den

gleichen Pfaden. Der Weg zur

Arbeit ist – Tag ein, Tag aus –

derselbe. Aus Bequemlichkeit

suchen wir auch meist unseren

Standard-Supermarkt auf und

das nächstgelegene Einkaufs­

zentrum hat in der Regel alles,

was man braucht. Nach dem

Schmökern in diesem kleinen

Buch weiß ich aber, was ich

bisher verpasst habe. Unzählige

Einrichtungsgeschäfte mit skan­

dinavischen Produkten zum

Beispiel. Und das Freundts in

Groß Borstel, wo es Leucht­

buchstaben gibt. Und viele klei-

ne Kaffeeröstereien. Und Bou­

tiquen mit Klamotten, die es

garantiert nicht bei den großen

Ketten gibt. Kurzum: Der Blick

in dieses Buch animiert – auch

durch Insidertipps von bekann­

ten Hamburgerinnen und Unter­

nehmerinnen – dazu, mal über

die Grenzen des eigenen Stadt­

teils hinauszuschauen.

Nicole Adler (Hrsg.): „Hamburg

for Women only“; Christian

Brandstätter Verlag; Wien 2016;

208 Seiten; 24 Euro