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FOTOS: ULRICH PERREY (4), BAUBETREUUNG ESSEN, GASTWERK

Zahlreiche ehemalige Hamburger Fabriken sind zu

neuem Leben erwacht. Die denkmalgeschützten

Gebäude ziehen vor allem Kulturschaffende sowie

Vertreter der Medien- und Kreativwirtschaft an.

Neues Leben

hinter alten Mauern

S

eine Vergangenheit sieht man dem

roten Backsteinhaus mit den blauen

Fensterrahmen nicht mehr an. Da­

bei befand sich auf dem Gelände des

Phoenixhofs in Bahrenfeld, wo heute das

Restaurant Atlas ist, einmal die Fischräu­

cherei und Marinieranstalt Andreas Lill.

Sie entstand in einer Zeit, in der die Fisch­

verarbeitung in Altona, Ottensen und Bah­

renfeld florierte. Zwischen 1898 und 1913

wurden allein in diesen drei Stadtteilen 25

Fischkonservenfabriken  gegründet.

Das Gebäude der Räucherei Lill hatte

eine Länge von 100 Metern. Die zwei gro­

ßen, viereckigen Schornsteine waren weit­

hin sichtbar. Heute steht von der Fabrik

nur noch das Haupthaus, in dem Karsten

Rüdiger sein Restaurant betreibt. „Viele

Gäste fragen uns nach der Geschichte des

Hauses“, sagt Rüdiger. „Es ist für Hamburg

und für uns natürlich großartig, dass das

Gebäude erhalten blieb und nicht abgeris­

sen wurde.“

Der Phoenixhof mit seinen Hallen und

Kontorhäusern ist nur ein Beispiel für die

gelungene Umnutzung eines ehemaligen

Fabrikgeländes. Denn nach einer behutsa­

men Sanierung des 14000 Quadratmeter

großen Geländes des ehemaligen Otten­

sener Eisenwerks haben sich zwischen

Schützenstraße, Stahltwiete, Bahrenfelder

Steindamm und Ruhrstraße inzwischen

unter anderem Einzelhändler, Gastrono­

miebetriebe und Unternehmen aus der

Immobilien-, Beratungs- und Medienwirt­

schaft angesiedelt. In der Werkhalle hat

beispielsweise die Fernsehmacher GmbH

& Co. KG ihre Studios und produziert dort

Sendungen wie „Markus Lanz“ und „Die

Küchenschlacht“.

Auf dem Phoenix-

hof befand sich

das Ottensener

Eisenwerk, aber

auch eine große

Fischräucherei. In

deren Gebäude

ist heute das

Restaurant Atlas