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HAMBURGER WIRTSCHAFT 03 / 16
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Fotokunst
Licht ins Dunkel bringen
Was wäre eine Stadt ohne Licht? Ziemlich dunkel, denkt
sich wohl der Lichtkünstler Michael Batz. Regelmäßig
setzt er Hamburger Sehenswürdigkeiten aufwendig in
Szene und hält das Ergebnis fotografisch fest. Seine
wunderschönen Bilder von der nächtlichen Stadt sind in
diesem Band zu bestaunen. Für jeden Hamburger ist das
eine interessante Lektüre, denn in diesen Farbspektren
hat man bekannte Sehenswürdigkeiten wie die Speicherstadt garantiert noch nicht erstrah-
len sehen. „Hamburg.Licht.Kunst“ beschäftigt sich zudem mit der Geschichte des „öffent
lichen“ Lichts. Wussten Sie zum Beispiel, dass Hamburg als erste deutsche Stadt die Straßen-
beleuchtung eingeführt hat? Und das schon im Jahr 1675? Der Leser wird stiller Zeuge, wie
Licht, das einmal ein Zeichen von extremem Luxus war, zum Symbol des Fortschritts wurde.
Matthias Gretzschel, Michael Zapf: „Hamburg.Licht.Kunst. Der Lichtkünstler Michael Batz“;
Koehlers Verlagsgesellschaft; Hamburg 2015; 168 Seiten; 29,95 Euro
Firmenhistorie
Die sechste
Generation
Carina und Patrick
Eckelmann stehen
schon in den
Startlöchern. Sie
werden die Carl
Robert Eckelmann GmbH einmal über-
nehmen. Dann wäre der Dienstleister für
Hafentransport, Logistik, Reinigung und
Entsorgung seit sechs Generationen in
Familienhand. Noch führt ihr Vater Robert
M. Eckelmann das Unternehmen. Ge-
gründet wurde es 1865 vom Ewerführer
Cordt Eckelmann. Er baute sich damals
Schuten aus Holz, mit denen er Waren
durch den Hafen transportierte. Das Buch
zeichnet nicht nur die Entwicklung der
Carl Robert Eckelmann GmbH von der
Ewerführerei zum Hafendienstleister
nach. Die Autoren beschreiben auch, wie
sich die Schifffahrt in den vergangenen
150 Jahren verändert hat.
Andrea Brinckmann, Jörn Lindner:
„Tradition am Heck – Zukunft vorm Bug:
Carl Robert Eckelmann“; HistorikerVerlag;
Hamburg 2015; 288 Seiten; 29,90 Euro
Geschichte
Dönhoff,
Heine und
andere
In diesem Band
der Patriotischen
Gesellschaft, die
2015 ihr 250-jäh
riges Bestehen feierte, werden 40 Per-
sonen porträtiert. Darunter sind Bertha
Keyser, die sich um Obdachlose kümmer-
te, der Bankier Salomon Heine, der nach
dem Großen Brand 1842 vielen Hambur-
gern half, die Schauspielerin Ida Ehre und
die bekannte Journalistin Marion Gräfin
Dönhoff. Der Band erinnert auch an den
niederländischen Festungsbaumeister
Johan van Valckenburgh, dessen Bas-
tionen die Hansestadt im Dreißigjährigen
Krieg vor einer Eroberung bewahrten,
sowie an den Untergang des Raddamp-
fers „Primus“ 1902 und an ein Konzert der
Beatles an der Großen Freiheit 1960.
Patriotische Gesellschaft von 1765 (Hrsg.):
„Heine, Dönhoff und die Primus-Kata
strophe. Menschen und Ereignisse in
Hamburg“; Sutton Verlag; Erfurt 2015;
128 Seiten; 14,99 Euro
Stadtführer
Zu Fuß auf
Entdeckungstour
Die Autorin Elke Frey und der
Gästeführer Carsten Ruthe
haben diesen Reiseführer
liebevoll zusammengestellt.
In 30 Touren kann jedermann
– egal, ob in Hamburg ge-
boren, zugezogen oder
einfach nur zu Besuch – die
Stadt und ihre besonderen
Orte erkunden. Die Länge der
Touren variiert. Mal sind es
nur ein bis zwei Stunden, mal
ein halber oder ganzer Tag.
Angegeben sind zusätzlich
stets die idealen Witterungs-
bedingungen und Tageszeiten
für den Spaziergang. Manche
Ecken der Stadt sind nachts
eben besonders reizvoll …
Zudem bekommt der Leser
Anregungen, wo er eine
Pause einlegen sollte oder
aber essen und ausgehen
kann. Jeder Tourenvorschlag
kommt wie eine bebilderte
Kurzgeschichte daher. Dazu
gehört selbstverständlich
immer eine ausführliche Karte
des Gebiets. Zu guter Letzt
bleibt nur zu sagen: Viel Spaß
beim Erkunden der Stadt!
Elke Frey, Carsten Ruthe:
„POLYGLOTT zu Fuß entde-
cken: Hamburg. Auf 30 Touren
die Stadt erkunden“; Travel
House Media; München 2016;
160 Seiten; 11,99 Euro