Vielfalt fördern
Über diverse Programme unterstützen Mentoren aus der Wirtschaft Zuwanderer
auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt. Die HW stellt einige dieser Projekte vor.
HAMBURGER WIRTSCHAFT 08 / 16
KARRIERE
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D
ie Hamburger Wirtschaft hat gleich zu Beginn des Flücht-
lingsstroms im Sommer 2015 ein starkes Zeichen gesetzt:
80 Prozent der Teilnehmer an einer Handelskammer-Umfrage betonten, dass sie dabei helfen möchten, die Ankom-
menden durch Arbeits- und Ausbildungsplätze oder Praktika zu
integrieren. Doch dass die Integration in den Arbeitsmarkt häu-
fig nicht so schnell funktioniert, wie anfangs gedacht, dass der
Fachkräftemangel durch die Flüchtlinge nicht automatisch be
hoben ist – das ist inzwischen vielen klar. Die Einstellung eines
Geflüchteten ist oft zeitintensiv und aufwendig.
Ein Aspekt, der von Anfang an maßgeblichen Einfluss auf
den Erfolg der Integration hat, ist die Begleitung durch Mento-
ren. Sie unterstützen die Geflüchteten im Alltag, bei der Kommu-
nikation mit Behörden, der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche.
Zu den Initiativen, die Zuwanderer und Unternehmensvertreter
zusammenbringen, gehört auch das Impact DOCK Hamburg
( www.impactdock.de). Dieses Cross-Mentoring-Programm von
Yukiko Kobayashi und Alexa-Andrea Drichelt folgt der Devise
„migration works when migrants work“.
Im Mittelpunkt der regelmäßigen Treffen von Mentee und
Mentor, die fachlich und menschlich passend „gematched“ wer-
den, stehen in erster Linie business-relevante Fragen, bei deren
Beantwortung sich die Flüchtlinge entsprechend ihrer kulturel-
len, fachlichen und persönlichen Hintergründe einbringen. So
Bewerbungsworkshops und Patenprogramm
In Ergänzung zu ihren bisherigen Aktivitäten bietet die
Handelskammer Einführungsseminare für Paten sowie
Bewerberworkshops für Geflüchtete an. Das im Juli
gestartete Projekt ist Teil der Qualifizierungsinitiative
für Flüchtlinge des Bundesentwicklungsministeriums.
In ganztägigen Seminaren erhalten die Teilnehmer zu-
nächst Infos zum deutschen Ausbildungs- und Bewer-
bungssystem. Im anschließenden Praxisteil werden für
und mit jedem Flüchtling Bewerbungsunterlagen erar-
beitet. Begleitet werden sie dabei von ehrenamtlichen
Paten, die in Einführungsveranstaltungen auf ihre Auf-
gabe vorbereitet werden und sie idealerweise auch
während der Ausbildung unterstützen sollen. Möchten
Sie sich als Pate im Projekt der Handelskammer enga-
gieren? Dann wenden Sie sich bitte an Charlotte von
Knobloch (E-Mail
charlottevon.knobloch@hk24.de).
Mehr zur Integration von Flüchtlingen in den Arbeits-
markt finden Sie unter
www.hk24.de/fluechtlingeInformationen
FOTO: ANDREAS JENTSCH
Sie wird seit 2015 von Schotstek gefördert: Die
Iranerin Susan Amirbeigiarab (24) hat an der
Uni Hamburg Molecular Life Sciences studiert