Previous Page  39 / 80 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 39 / 80 Next Page
Page Background

Wrauster Bogen wurde eine Steinbar-

riere beseitigt, die zur Fischfalle gewor-

den war. Und in Wittenbergen wurde ein

Spülfeld zur Feuchtwiese umgestaltet,

damit sich die seltene Schachblume ver-

breiten kann. „Wir kümmern uns auch

um vom Aussterben bedrohte Pflanzen

wie den Schierlings-Wasserfenchel, der

nur an der Elbe vorkommt“, so Klocke.

Alexander Porschke, Vorsitzender des

NABU Hamburg, ist Stiftungsratsmit-

glied der ersten Stunde. Für den ehema-

ligen Umweltsenator ist die Arbeit der

Stiftung besonders geeignet, um die Elbe

wieder dauerhaft zu einem guten Lebens-

raum für Mensch und Natur zu machen,

weil sie unabhängig von Wahlperioden

langfristig Projekte verfolgen kann. „Damit

ist die Kontinuität gegeben“, sagt er.

Der Stiftungsrat wird für vier Jahre

bestellt. Fünf Vertreter von Stadt und

Hafenwirtschaft schlägt der Senat vor,

fünf kommen von Naturschutzverbän-

den. Der Senat bestellt zudem den unab-

hängigen Stiftungsratsvorsitzenden. Die-

se Funktion hat die Journalistin Claudia

Sewig vor einem Jahr übernommen.

„Mein Eindruck ist, dass die Arbeit

der Stiftung richtig Fahrt aufgenommen

hat“, sagt sie. „Elisabeth Klocke und ihre

Mitarbeiter leisten eine fantastische Ar-

beit mit hohem Sachverstand und sehr

viel Engagement. Ihre Arbeit kommt nicht

nur der Natur entlang der Elbe zugute,

sondern sie bringen die Inhalte und das

Wirken der Stiftung auch einer breiten

Öffentlichkeit sehr anschaulich näher.“

Viermal im Jahr trifft sich der Stif-

tungsrat, um über Maßnahmen zu bera-

ten. „Natürlich gab es gerade in der Grün-

dungsphase auchmal Konflikte“, erinnert

sich Porschke. Doch viele Dinge seien so

zu lösen, dass sie für beide Seiten zufrie-

denstellend sein können. Heute herrsche

eine Atmosphäre des Vertrauens vor: „Wir

haben voneinander gelernt. Und nur so

können wir wirklich etwas bewegen.“

T

ideelbe – so wird der rund 150 Ki­

lometer lange, von den Gezeiten

beeinflusste Abschnitt der Elbe

von Geesthacht bis zur Nordsee genannt.

Die Stiftung Lebensraum Elbe will die-

sen Flussabschnitt sowie die Nebenflüsse

der Elbe unter Berücksichtigung ökono-

mischer Erfordernisse ökologisch auf­

werten. Dafür arbeiten im Stiftungsrat elf

Vertreter von Behörden, aus der Wirtschaft

und von Umweltverbänden zusammen.

„Sie haben bei dieser Arbeit gelernt,

die gleiche Sprache zu sprechen“, sagt

Stiftungsvorstand Dr. Elisabeth Klocke.

Sie führt gemeinsam mit zwei Mitarbei-

tern die Geschäftsstelle inWilhelmsburg,

verwaltet das Vermögen und kümmert

sich umdie Umsetzung der vomStiftungs-

rat beschlossenen Maßnahmen.

„Dass die Elbe für die modernsten

Schiffe befahrbar ist und bleibt, ist für

Hamburg unerlässlich“, betont Tobias

Knahl, Stiftungsratsmitglied und Leiter

der Abteilung Industrie, Energie, Umwelt

bei der Handelskammer. „Aber der Wirt-

schaft ist es auch ein Anliegen, den ökolo­

gischen Zustand der Elbe zu verbessern.“

Vor sechs Jahren hat die Bürgerschaft

die Stiftung gegründet. Finanziert wird

sie bislang noch über vier Prozent des

Hafengelds. Das entspricht jährlich rund

zwei Millionen Euro. Das Geld wird ge-

nutzt, um typische Tier- und Pflanzenarten

in und an der Tideelbe zu erhalten. Bis-

her wurden 40 eigene sowie Projekte an-

derer Träger gefördert.

Die Elbe wurde in den vergangenen

100 Jahren stark verändert. „Westlich von

Hamburg sind 40 Prozent der Elbufer

verbaut, östlich 90 Prozent“, erzählt Klo-

cke. Wichtig ist ihr daher die naturnähere

Gestaltung von befestigten Ufern.

So hat die Stiftung am Holzhafen in

der Billwerder Bucht die Steinschüttung

abtragen lassen, um Lebensräume zu

schaffen. Auf Juelssand beseitigten Bag-

ger 500 Tonnen Schlackesteine und

schlossen damit Uferbereiche wieder an

den Fluss an. Das Südufer der Elbinsel

Lühesand bei Stade soll ebenfalls von

Steinschüttungen befreit werden, damit

Tiere und Pflanzen wieder direkten Kon-

takt zumWasser bekommen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die

Entwicklung von Deichvorländern. Am

Katja Kasten

redaktion@hamburger-wirtschaft.de

Telefon 36138-305

Internet

Weitere Informationen zur Stiftung finden Sie

unter

www.stiftung-lebensraum-elbe.de

FOTO: ULRICH PERREY

Von der Vision zum Projekt. 2800 Referenzen Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung Festpreis Fixtermin 40 Jahre Erfahrung Alles aus einer Hand Wir beraten Sie gern persönlich. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. KG Ziegeleistraße · 24594 Hohenwestedt Tel. +49 (0) 4871 778-0 Fax +49 (0) 4871 778-105 info@bartram-bau.de MITGLIED GÜTEGEMEINSCHAFT BETON im Industrie- undGewerbebau