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HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 16
UPDATE
Mit großer Mehrheit haben die Mitglieder
des Plenums in ihrer letzten Sitzung den
Ersten Nachtragswirtschaftsplan 2016 be
schlossen. Veränderungsbedarf hatte sich
aufgrund gesetzlicher Neuerungen ergeben.
Der Gesetzgeber hat den Bezugsrahmen für
die Berechnung des Durchschnittszinses für
die Abzinsung von Pensionsrückstellungen
von sieben auf zehn Jahre ausgedehnt. Auch
das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts
vom Dezember 2015 hinsichtlich der Kon
kretisierung von Rücklagen wurde bei der
Erstellung des Nachtrags berücksichtigt.
Im weiteren Verlauf der Plenarsitzung
stellte Prof. Henning Vöpel, des Geschäfts
führer des HamburgischenWeltWirtschafts
Instituts, die umfangreichen Restrukturie
rungspläne für das Institut vor. Ulrike Rie-
del, die Mitglied im Vorstand der Hambur
ger Hochbahn AG ist, beantwortete zudem
die Fragen der Plenarmitglieder zum Aus
bau des schienengebundenen öffentlichen
Personennahverkehrs.
Außerdem verabschiedete Präses Fritz
Horst Melsheimer Kammer-Syndikus Bernd
Reichhardt, bisher Leiter des Geschäftsbe
reichs Unternehmensförderung, Existenz
gründung, der insgesamt 25 Jahre lang mit
großem Einsatz für die Handelskammer tä-
tig war, in den wohlverdienten Ruhestand.
Die nächste Plenarsitzung findet am Donners-
tag, 7. Juli, statt.
FOTOS: STEFAN BUNGERT, ULRICH PERREY (2), STEPHAN WALLOCHA (2)
Haushaltsplanung 2016
Plenum beschließt Ersten
Nachtragswirtschaftsplan
Plenarsitzung
Erste Erlaubnis übergeben
Das Produktivitätsparadoxon
Seit Ende März ist für die Vermittlung von Immobiliardarlehen eine Erlaub-
nis nach Paragraf 34i GewO nötig. Gewerbetreibende müssen für die Ver
mittlung und Beratung ihre Sachkunde, Zuverlässigkeit und eine Berufshaft
pflichtversicherung nachweisen. Mit dem Erlaubnisverfahren und der Regis
trierung der Vermittler, von denen viele bereits als Versicherungs- oder
Finanzanlagenvermittler eingetragen sind, hat der Senat die Handelskam-
mer betraut, die das Verfahren unbürokratisch abwickelt.
Trotz verspäteter Verabschiedung der zugehörigen Verordnung auf
Bundesebene hat die Handelskammer sie zügig umgesetzt. Die erste Erlaub
nis in Hamburg hat Thorsten Friedrich, Geschäftsführer der Ultima GmbH,
erhalten. Thomas Schlichting, Mitarbeiter in der Abteilung Finanzwirt
schaft, überreichte sie bei einem Firmenbesuch. „Erster zu sein, ist natür
lich immer eine Freude. Auch wenn die Immobiliardarlehensverordnung
noch etwas Zeit für die Beantragung der Erlaubnis lässt, sollte man derar
tige Berufspflichten nicht auf die lange Bank schieben“, betont Friedrich.
Trotz anhaltend hoher Investitionen in die IT stagniert beziehungsweise
sinkt die Produktivität von Unternehmen entgegen den Erwartungen. Dieser
These ging Dr. Kemal Derviş (siehe Foto), der aus
der Türkei stammende ehemalige Vizepräsident
der Weltbank, bei einem Besuch in der Handels
kammer nach. Derviş, der amtierender „Richard
von Weizsäcker Fellow“ der Robert Bosch Aca
demy ist, diskutierte über diese These zusammen
mit Prof. Henning Vöpel vom Hamburgischen
WeltWirtschaftsInstitut und dem Chefvolkswirt
der Handelskammer, Dr. Dirck Süß.
Handelskammer startet Erlaubnis-
verfahren für Immobiliardarlehensvermittler
Diskussion über die Auswirkungen der Digitalisierung
auf die Produktivität
Thomas Schlichting (re.)
und Thorsten Friedrich