Previous Page  31 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 31 / 68 Next Page
Page Background

Isabel Ihde

isabel.ihde@hk24.de

Telefon 36138-646

im Onlinehandel wachsen, steht der statio-

näre Handel vor Herausforderungen.

Die Befürworter sehen in demVorhaben

einen Gewinn für die traditionelle Innen-

stadt, die weiter mit der HafenCity zusam-

menwachsen soll. Grüter kritisiert jedoch

den Solitärcharakter des geplanten Areals.

Bruns-Berentelg hält dagegen: „Wir schaffen

mit dem Überseequartier einen integrierten

Stadtteil, kein geschlossenes Einkaufszen­

trum.“ Einigkeit scheint darin zu bestehen,

dass das Zusammenwachsen von HafenCity

und Innenstadt nur gemeinsam erreicht wer-

den kann. AuchWölfer von Unibail-Rodamco

bestätigt das: „Unser Ziel ist es, eine Verbin-

dung zur Innenstadt zu schaffen.“

Dafür ist besonders die nur 800 Meter

lange Achse von der Bergstraße über die

Brandstwiete bis hin zum Überseequartier

wichtig. Diese lädt zurzeit allerdings nicht

zum Flanieren ein. Die Willy-Brandt-Straße

ist nur eine von vielen stark befahrenen Stra-

ßen, die überquert werden müssen. Und auf

dem Weg sind lediglich wenige attraktive

Nutzungen angesiedelt.

„Die Wege von der Innenstadt zu uns

sind viel kürzer als viele Hamburger denken“,

stellt Marc Säger fest. Mit seinem Bruder

Daniel betreibt er das Bekleidungsgeschäft

Marc & Daniel im Norden des Überseequar-

tiers. Seiner Einschätzung nach sei der Fuß-

weg für Touristen allerdings nicht entschei-

dend, da die HafenCity ohnehin in jedem

Reiseführer stehe.

Der nördliche Teil ist größtenteils fertig.

Schon lange wartet man hier auf neue Nach-

barn im Süden. Für die ansässigen Händler

und Gastronomen waren die letzten Jahre

nicht immer einfach. Die Säger-Brüder haben

2011 als eine der ersten ihr Geschäft amÜber-

seeboulevard eröffnet. „Natürlich haben da-

mals die Planungen im Süden unsere Stand-

ortwahl beeinflusst“, erzählt Daniel Säger.

Für den nördlichen Teil ergeben sichmit

den aktuellen Plänen für den Süden neue

Chancen. „Wir brauchen mehr Einzelhandel

hier in der HafenCity, damit wir als Standort

stärker wahrgenommen werden. Wir freuen

uns über alles, was dazukommt“, sagt Marc

Säger. Er glaube jedoch erst an die Umset-

zung, wenn die Bagger tatsächlich anrollten.

Der aktuelle Zeitplan sieht einen Baubeginn

2017 vor. Die Stadt schafft zurzeit das dafür

notwendige Baurecht.

Und wo werden die Fahrgäste ab 2021

mit der U-Bahn ankommen? Wenn Stadt und

Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK Nord GmbH, Niederlassung Hamburg 22143 Hamburg, Neuer Höltigbaum 1–3 Tel. 040/713761-0

Blick nach vorne: So soll das Überseequartier

nach Plänen von Unibail-Rodamco aussehen

Rückblick

Das Überseequartier soll ab 2021 zum kommer-

ziellen Herzstück der HafenCity werden. Mit

68000 Quadratmetern Verkaufsfläche wird es

den Wettbewerb im Handel verschärfen. Das

Interesse am Projekt ist daher bei Händlern aus

der City groß. Der Trägerverbund Projekt Innen-

stadt e.V., das Citymanagement Hamburg, die

Projektentwickler von Unibail-Rodamco, Prof.

Jürgen Bruns-Berentelg (HafenCity Hamburg

GmbH), die Gutachter von GfK und Dr. Lade-

mann & Partner diskutierten über das Vorhaben

und seine Auswirkungen auf den Kern der City.

Investor im Zeitplan bleiben, dann nicht

mehr auf einer Großbaustelle. Sondern mit-

ten in einem urbanen Quartier an der Elbe.

Bis das Quartier ein fester Bestandteil der

Innenstadt ist, wird aber vermutlich noch viel

Wasser die Elbe hinunterfließen.

HAMBURGER WIRTSCHAFT 03 / 16 

STANDORT

31