DIENSTLEISTUNGSMETROPOLE
S
ie kümmern sich um den Einkauf
und die Gartenarbeit, sie putzen
die Wohnung und bügeln die Wä-
sche oder sie betreuen die Kinder: Haus-
haltsnahe Dienstleister übernehmen viel-
fältige Arbeiten. Bundesweit sind schon
heute geschätzt eine Million Menschen in
dieser Branche tätig.
Dass es – auch für Hamburg – keine
verlässlichen Zahlen gibt, hat zwei Grün-
de: Zum einen ist die Branche nur schwer
zu fassen, denn sie hat keine eigene Bran-
chenkennziffer; zum anderen gibt es in
diesem Bereich viel Schwarzarbeit. Kein
Wunder also, dass Fachverbände gegen
Alleskönner im Haushalt
die illegale Konkurrenz mobilmachen.
„Professionelle Dienstleister leiden unter
den geringeren Preisen in der Schatten-
wirtschaft. Denn viele Kunden können
und wollen unsere Preise nicht bezahlen“,
erzählt Jutta Jetzke, Vorsitzende des Bun-
desverbands haushaltsnaher Dienstleis-
tungsunternehmen.
Auch habe man es noch nicht ge-
schafft, Ängste vor bürokratischen Hür-
den abzubauen. „Doch wenn man einen
Dienstleister in Anspruch nimmt, muss
man selbst seine Haushaltshilfe nicht an-
melden“, so Jetzke. Außerdem sei noch
nicht hinreichend bekannt, dass es für die
Die Nachfrage nach Unterstützung im Haushalt ist groß. Unter anderem durch den
demografischen Wandel wird sie in den nächsten Jahren weiter steigen.
Nutzung haushaltsnaher Dienstleistun-
gen eine Steuerermäßigung gibt.
Zudem fällt es privatwirtschaftlichen
Anbietern schwer, zuverlässiges Personal
zu finden. „Wir versuchen, mit flexiblen
Arbeitszeiten und überbetrieblicher Be-
zahlung zu punkten und uns gegenüber
der Konkurrenz abzusetzen“, sagt Antonia
Konerding, Geschäftsführerin von Zauber-
frau Hamburg. Eine ihrer Hauptbeschäf
tigungen derzeit ist es, qualifiziertes Per-
sonal zu suchen. Dabei setzt sie unter an-
derem auf Aushänge und Inserate.
Dana Kobs, Geschäftsführerin von
ELBBUTLER, ist ebenfalls auf der Suche
HAMBURGER WIRTSCHAFT 11 / 16
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