HAMBURGER WIRTSCHAFT 07 / 16
STANDORT
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FOTOS: STEFAN MALZKORN
kein fester Preis pro Kleidungsstück. Abgerechnet wird stattdessen
nach Kilopreisen.
Das Konzept richtet sich ganz klar an ein junges, modebewuss-
tes Publikum. „Wir bedienen Individualisten, die Mode gerne nach
außen tragen und zudem nachhaltig leben möchten“, sagt Unter-
nehmenssprecher Tim Krawczyk. Die Kette wächst und hat mittler-
weile fünf Filialen in Hamburg, Berlin und München. Die Ware un-
terscheidet sich von Stadt zu Stadt. „Der Wunsch nach Einzelstücken
ist überall groß“, erzählt Krawczyk. „Doch in Berlin verkaufen wir
ganz andere Mode als in Hamburg. Dort ist man noch mutiger.“
Neu ist das Secondhandkonzept nicht: 1970 hat Marie-Louise
Schaernack in der Hansestadt Secondella eröffnet. Es war Deutsch-
lands erster Secondhandshop. Gemeinsam mit Silke Griebel und
Brigitte Kasper führt sie das Unternehmen noch immer. An den Ho-
hen Bleichen verkaufen sie auf 450 Quadratmetern Designermode,
rare Vintage-Stücke und Accessoires.
Besonders die Präsentation der Ware spielt heute eine andere
Rolle als noch zu Gründungszeiten. „Alles muss aufeinander abge-
stimmt sein – vom Schaufenster bis zum Shopdesign“, sagt Kasper.
„Tolle Kleidung allein reicht nicht aus.“ Und noch etwas hat sich bei
Secondella verändert: „Durch den Sonderverkauf, bei dem wir Ware
von einem bis 100 Euro anbieten, kommen jetzt auch viele junge
Frauen und Männer zu uns, die nicht viel Geld haben“, so Kasper.
„Sie möchten nicht die Klamotten der großen Ketten tragen, son-
dern etwas Besonderes, gerne auch von Prada und Gucci.“
Katja Kasten
redaktion@hamburger-wirtschaft.deTelefon 36138-305
Auf Schatzsuche im Mano A Mano: Arancha Guercke (re.) und ihre Mutter Mona bieten auch Kleidungsstücke aus den 1930er- bis 1970er-Jahren an