EXISTENZGRÜNDUNG UND START-UPS
D
as Ziel: Fremdkapital. Der Weg
dahin: Ist mitunter ein langer.
Denn gerade Gründern und Jung-
unternehmern fällt es nicht immer leicht,
an Geld zu kommen. Eine Umfrage unter
Gründungsberatern von Industrie- und
Handelskammern hat ergeben, dass nach
Einschätzung der Experten viele Vorha-
ben aufgrund von Finanzierungsschwie-
rigkeiten nicht umgesetzt werden.
Auch im Gründungsmonitor 2015 der
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
heißt es, Finanzierungsprobleme betref-
fen Gründer stärker als etablierte Firmen.
Durch fehlende Unternehmenshistorien
und Sicherheiten falle es ihnen schwerer,
das Vertrauen von Geldgebern zu gewin-
nen. Hinzu komme laut Gründungsmoni
tor der oft relativ geringe Finanzbedarf,
der die Kreditvergabe aufgrund hoher
Fixkosten für Prüfung und Pflege für
Kreditinstitute wenig attraktiv mache.
Gezielt an Gründer und Jungunter-
nehmer richten sich zahlreiche Förder-
programme von Bund, Ländern und EU.
Sofern die jeweiligen Voraussetzungen
erfüllt sind, können Geschäftsideen da
rüber in der Regel günstiger finanziert
werden. „Förderprogramme wie die Grün-
dungskredite der KfW haben einige Vor-
teile. Sie beinhalten je nach Programm
zum Beispiel günstige Zinsen, tilgungs-
freie Zeiten oder Sondertilgungsmöglich
keiten“, sagt Sabine Pilgrim, Gründungs-
beraterin bei der Handelskammer. „Wer
ein Erfolg versprechendes Konzept hat
und die nötigen persönlichen Vorausset-
zungen als Unternehmer mitbringt, hat
gute Chancen, finanzielle Unterstützung
zu erhalten.“
Allerdings gilt gerade beimHamburg-
Kredit sowie bei Gründungskrediten der
KfW das sogenannte Hausbankprinzip.
Der Kreditantrag wird dann also nicht
Förderprogramme bieten bessere
Konditionen als normale Kredite
ILLUSTRATIONEN: MARTINA HELD; FOTOS: THOMAS LUTHER
HAMBURGER WIRTSCHAFT 03 / 16
IM FOKUS
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An Geschäftsideen mangelt es in Hamburg offenbar nicht.
Doch damit aus diesen Ideen auch erfolgreiche Unternehmen werden,
benötigen Gründer genügend Startkapital.
Nicht immer einfach